Australien will ein Gerät heranschaffen, das vergleichbar ist mit dem Material, das einst das Wrack der Titanic fand. Auch wurde ungewöhnliches Treibgut an der Küste von Australien entdeckt – stammt es von MH370?

Canberra. Die australische Regierung will die Suche nach der verschollenen malaysischen Passagiermaschine mit noch ausgefeilteren Unterwassergeräten intensivieren. Die leistungsstärkere Ausrüstung erlaube es, noch tiefer im Indischen Ozean nach dem Wrack der Boeing zu fahnden, erklärte Australiens Premierminister Tony Abbott am Mittwoch.

Die Geräte sollen so bald wie möglich zum Einsatz kommen. Verteidigungsminister David Johnston verglich sie mit den ferngesteuerten U-Booten, die 1985 das Wrack der Titanic im Atlantischen Ozean aufspürt hatten.

„Ich denke, die nächste Phase wird sein, mit stärkeren und leistungsfähigeren Sonargeräten in tieferes Gewässer zu gehen“, sagte Johnston. Australien, Malaysia, China und die USA beraten über weitere Schritte der Suche.

Mögliches Wrackteil entdeckt

Unterdessen ist in Australien Treibgut angespült worden, das von dem verschwundenen Malaysia-Airlines-Flugzeug stammen könnte. Die Transportsicherheitsbehörde ATSB sowie der Flugzeughersteller Boeing untersuchten anhand von Fotos, ob es sich um Teile von Flug MH370 handelt, berichtete die Koordinationsstelle für die Suche am Mittwoch in Perth an der australischen Westküste. Das Treibgut wurde bei Augusta 320 Kilometer südlich von Perth sichergestellt. Nähere Einzelheiten nannte die Koordinationsstelle nicht.

Das Einsatzzentrum berichtete am Mittwoch, bei der Suche seien erneut keine Anhaltspunkte für den Absturzort gefunden worden. Das US-amerikanische U-Boot „Bluefin 21“ hat bereits mehr als 80 Prozent des 310 Quadratkilometer großen Gebiets am Meeresgrund vor der westaustralischen Küste abgesucht. Für das letzte Fünftel werde Bluefin vermutlich weitere zwei Wochen benötigen, sagte Johnston.

Zwölf Schiffe sollten am Mittwoch im Einsatz sein. Eine Suche aus der Luft mit zehn Aufklärungsflugzeugen fiel dagegen wegen schlechter Sicht und rauer See am zweiten Tag in Folge aus.

Sollte in der Zone nichts entdeckt werden, brauche man eine neue Strategie, sagte Abbott. „Wenn wir am Ende nichts finden, werden wir die Suche nicht abbrechen. Wir werden sie überdenken, aber wir werden nicht ruhen, bis wir alles getan haben, um dieses Mysterium gelöst zu haben“, sagte Abbott. Dies sei man den Familien der Vermissten schuldig.

Das Flugzeug der Malaysia Airlines war am 8. März mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking spurlos verschwunden. Radar- und Satellitendaten zeigten, dass MH370 aus ungeklärter Ursache völlig vom Kurs abgewichen war und vermutlich über dem südlichen Indischen Ozean wegen Treibstoffmangels abstürzte.