Die Opposition fürchtet, dass Milizionäre gegen Demonstranten vorgehen sollen. Für Touristen in Bangkok hat das Auswärtige Amt seine Sicherheitshinweise erneuert.

Bangkok. Die Lage in Bangkok bleibt angespannt. In der Nacht zum Dienstag erschütterte erneut eine Explosion in der Nähe eines Protestlagers von Regierungsgegnern die thailändische Hauptstadt. Zudem wurde geschossen, wie der Nationale Sicherheitschef Paradorn Pattanathabutr der Nachrichtenagentur Reuters sagte. Zwei Menschen wurden offenbar verletzt. Wer hinter den Taten steckt, war zunächst nicht klar.

Der Anführer der seit November anhaltenden Straßenproteste gegen Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra, Suthep Thaugsuban, warf Regierungsanhängern vor, Milizionäre aus dem Norden und Nordosten des Landes in die Hauptstadt bringen zu wollen, um gegen die Demonstranten vorzugehen.

Der Konflikt war in den vergangenen Tagen wieder eskaliert. Mehrfach gab es Gewaltausbrüche, etwa am Wochenende, als ebenfalls in der Nähe eines Protestlagers in einem Einkaufsviertel in Bangkok eine Bombe explodierte und dabei zwei Kinder und eine Frau getötet wurden. Die beiden Kinder hatten in Bangkok in einem dreirädrigen Tuk-Tuk gesessen, als neben ihnen eine Bombe epxlodierte.

Die Regierungsgegner besetzen in Bangkok unter anderem zahlreiche Verkehrsknotenpunkte. Sie werfen Yingluck vor, nur eine Marionette ihres im Exil lebenden Bruders Thaksin Shinawatra zu sein, und fordern ihren Rücktritt. Das lehnt die Regierungschefin ab.

Lesen Sie hier die Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes für Touristen in Thailand

Bisher kamen bei den Konfrontationen mindestens 21 Menschen ums Leben, rund 700 erlitten Verletzungen. Uno-Generalsekretär Ban Ki-moon forderte ein sofortiges Ende von Anschlägen und Ausschreitungen. Armeekommandeur Prayuth Chan-ocha rief beide Seiten zum Dialog auf. Zugleich betonte er, das Militär werde trotz der Gewalt nicht eingreifen.

In Thailand gilt nach wie vor eine Notstandsregelung, teilt das Auswärtige Amt in seinem Reisehinweis für Thailand mit. Auf dieser Grundlage dürfen Sicherheitskräfte zum Beispiel Ausgangssperren verhängen. Durch Blockaden der Regierungsgegner an mehreren Verkehrsknotenpunkten gibt es außerdem weiterhin teils erhebliche Behinderungen.

Reisende sollten laut Auswärtigem Amt Demonstrationen und Menschenansammlungen im gesamten Stadtgebiet von Bangkok meiden. Am Internationalen Flughafen Suvarnabhumi herrscht dagegen Normalbetrieb. Reisende müssten lediglich mehr Zeit für Transfers vom und zum Flughafen einplanen und auf öffentliche Verkehrsmittel wie U-Bahn, S-Bahn und Railway-Link ausweichen, weil es auf den Straßen immer wieder zu längeren Staus kommen kann. An den Haupttouristenattraktionen gibt es laut Tourism Authority keine Einschränkungen.