Die Tsunamiwarnung für zahlreiche Länder um die Salomonen war wenige Stunden nach dem Seebeben wieder aufgehoben worden.

Sydney/Manila. Nach dem schweren Seebeben im Südpazifik sind auf den Salomonen nach Berichten des örtlichen Rundfunks drei Dörfer von einem Tsunami zerstört worden. Wie viele Menschen dort lebten, war unklar. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht. „Wir hoffen, dass die Menschen sich in Sicherheit bringen konnten, bevor die Wellen kamen“, sagte eine Mitarbeiterin des deutschen Honorarkonsuls in der Hauptstadt Honiara telefonisch.

Sie habe das Beben der Stärke 8 in der Hauptstadt nicht gespürt. Honiara ist etwa 600 Kilometer von der betroffenen Küste entfernt. Der deutsche Konsul war außer Landes. „Wir hier in Honiara sind alle in Sicherheit“, sagte die Mitarbeiterin.

Die Tsunami-Warnung für ein ganze Reihe von Inseln im Südpazifik wurde nach mehreren Stunden wieder aufgehoben. Es gebe keine Bedrohung durch einen Tsunami in den Küstenregionen mehr, auch wenn in einigen Gebieten das Wasser etwas ansteige, teilte das Pazifische Tsunami-Warnzentrum mit.

Das Beben hatte nach Angaben der US-Erdbebenwarte eine Stärke von 8,0. Es habe vor der Küste der Salomonen in einer Tiefe von nur 5,8 Kilometern stattgefunden. Das Epizentrum lag demnach rund 340 Kilometer östlich von Kira Kira, einem Ort im Süden der Inselgruppe.

Ein Augenzeuge berichtete im Fernsehen der Salomonen, in Lata in der Provinz Temotu sei der Flugplatz überflutet. Ein Polizist sagte, das Beben sei zu spüren gewesen. „Wir habe alle Anwohner aufgefordert, in höher gelegene Gebiete zu gehen“, fügte er hinzu.

Die Tsunami-Warnung des Warnzentrums auf Hawaii galt für die Salomon-Inseln, Vanuatu, Nauru, Papua-Neuguinea, Tuvalu, Neu-Kaledonien, Kosrae, Fidschi, Kiribati sowie für Wallis und Futuna. Für Australien und Japan bestand keine Warnung.

Wenn zwei Stunden nach der erwarteten Ankunftszeit des Tsunamis keine größeren Wellen zu sehen seien, dann könnten die örtlichen Behörden davon ausgehen, dass die Bedrohung vorüber sei, teilte das Warnzentrum mit.

Die Salomonen waren erst im Jahr 2007 von einem Tsunami heimgesucht worden, der große Schäden angerichtet und 13 Dörfer zerstört hatte. Mindestens 50 Menschen wurden damals getötet, Dutzende blieben vermisst. Damals hatte ein Beben der Stärke 8,1 die Flutwelle ausgelöst.