Über Klaus Kinski als Vater werden immer mehr schreckliche Details bekannt. Jetzt meldet sich auch dessen Sohn Nikolai zu Wort.

Berlin. Nikolai Kinski, Sohn des Schauspielers Klaus Kinski, ist über die Missbrauchsvorwürfe seiner Halbschwester Pola gegen den gemeinsamen Vater erschüttert. Er habe erst jetzt während einer Reise auf Hawaii von den Bezichtigungen erfahren, schreibt Kinski in einem Beitrag für die „Bild“-Zeitung (Montag). „Ich bin zutiefst schockiert und am Boden zerstört über die Offenbarung ihres Missbrauchs durch unseren Vater. Ich habe ihn nie so erlebt. Ich wünschte, ich könnte ihn noch mit den Vorwürfen konfrontieren“, schrieb der 36-Jährige für das Blatt.

In ihrem nun erscheinenden Buch „Kindermund“ bezichtigt die älteste Kinski-Tochter Pola ihren 1991 gestorbenen Vater, sie jahrelang sexuell gepeinigt zu haben.

„Ich schäme mich für ihn! Und ich möchte Pola meine absolute Unterstützung aussprechen“, erklärte der Schauspieler. Er hoffe, dass das Buch ihr helfe, „diese furchtbare Geschichte“ zu verarbeiten. Bereits Halbschwester Nastassja Kinski hatte sich mit Pola solidarisch erklärt. „Ich hoffe, es ist noch nicht zu spät, dass Pola, Nastassja und ich uns einmal in Ruhe über die Vergangenheit unterhalten und eine gemeinsame Zukunft finden“, schrieb Nikolai Kinski.

Die 60-jährige Pola Kinski hatte einem Interview gesagt, ihr Vater Klaus Kinski (1926-1991) habe sich von ihrem 5. bis zu ihrem 19. Lebensjahr an ihr vergangen. Auch ihre Halbschwester, die Schauspielerin Nastassja Kinski, erhob zuletzt schwere Vorwürfe gegen ihren Vater. Er habe sie zwar nicht vergewaltigt, sie aber oft „ganz eng an sich gedrückt, so dass ich dachte, ich könnte nicht herauskommen“.

Klaus Kinski hinterließ drei Kinder aus drei Ehen. Pola stammt aus der ersten Ehe mit Gislint Kühlbeck, Nastassja aus der zweiten Ehe des Schauspielers mit Ruth Brigitte Tocki, Nikolai aus der dritten Ehe mit der Vietnamesin Minhoi Geneviève Loanic.