Der ehemalige Regierungschef Silvio Berlusconi gab in einem Interview seine Verlobung mit der 28-jährigen Francesca Pascale bekannt.

Rom. Silvio Berlusconi will wieder heiraten. Der ehemalige Regierungschef gab am Sonntag seine Verlobung mit der 28-jährigen Francesca Pascale bekannt. „Endlich fühle ich mich weniger einsam“, sagte Berlusconi dem Fernsehsender Canale 5 über die Verlobung mit der fast 50 Jahre jüngeren Frau. „Sie ist ein hübsches Mädchen, das sieht man, aber noch mehr zählen ihre inneren Werte“, sagte der skandalerprobte „Cavaliere“. Francesca habe klare moralische Prinzipien und sei immer fröhlich. „Sie liebt mich sehr und ich liebe sie auch sehr.“

Beobachter schlossen am Montag einen Zusammenhang mit den Wahlen nicht aus. Berlusconi habe seine Präsenz in den Medien deutlich erhöht und neben der Freundin auch enthüllt, dass er eine besonders ungeliebte Steuer abschaffen wolle. Die Freundin, deren Alter in anderen Medien mit 27 Jahren angegeben wird, ist seine erste offizielle Partnerin seit der Trennung von seiner Frau im Jahr 2009.

Er kenne Francesca schon seit sieben Jahren, sagte Berlusconi. Sie sei Chefin eines Fanclubs „Silvio, wir vermissen Dich“ in Neapel gewesen, und so habe er sie getroffen. Sie habe Geld gesammelt, um ein Kleinflugzeug mit dem Banner „Silvio, wir vermissen Dich“ über seiner Ferienvilla auf Sardinien aufsteigen zu lassen. Dann habe sie die Aufschrift in „Silvio, ich vermisse Dich“ umgeändert.

„Dann hat sie für meine Partei gearbeitet und kam mir allmählich näher“, sagte Berlusconi. „Ich hatte die Gelegenheit, sie zu treffen und ihre Arbeit schätzen zu lernen.“

Ausgerechnet im Wahlmonat Februar steht Berlusconi jedoch ein unangenehmer Termin bevor: Dann will das Mailänder Gericht im sogenannten Bunga-Bunga-Prozess um bezahlten Sex mit einer Minderjährigen sein Urteil fällen. Die Anklage gegen den 76-Jährigen lautet auf illegalen Sex mit Prostituierten und Amtsmissbrauch. Die Anklage soll am 28. Januar ihr Plädoyer halten, das letzte Wort haben die Anwälte Berlusconis am 4. Februar, hieß es am Montag in Mailand.