Die Herzogin von Cambridge liegt wegen schwerer Morgenübelkeit im Krankenhaus. Das Kind könnte einmal den britischen Thron besteigen.

London. Es ist die Nachricht, auf die das britische Königreich sehnlichst gewartet hat: Prinz William und seine Frau Kate werden Eltern. Die freudige Botschaft vom royalen Nachwuchs wurde verkündet, nachdem die Herzogin von Cambridge wegen schwerer morgendlicher Übelkeit in ein Londoner Krankenhaus gebracht worden war. Ihre Schwangerschaft sei erst in einem „sehr frühen Stadium“, teilte das britische Königshaus am Montag mit, sie habe die zwölfte Schwangerschaftswoche noch nicht erreicht. Es wird erwartet, dass Kate noch einige Tage in der Klinik verbringt und danach eine Ruhezeit benötigt. William stehe seiner Frau bei.

Kate leide an Hyperemesis gravidarum, einer besonders schweren Form der Schwangerschaftsübelkeit, teilte der Palast mit. Da Patientinnen weder Flüssigkeit noch Nahrung bei sich behalten können, gilt diese Form als potenziell gefährlich. Von der extremen Morgenübelkeit ist eine von 50 Schwangeren betroffen. „Es ist nicht ungewöhnlich, dass schwangeren Frauen morgens übel wird“, sagte die Leiterin der Abteilung für Geburtshilfe der New Yorker Brookdale-Universität, Kecia Gaither. „Aber wenn es soweit kommt, dass sie dehydrieren, Gewicht verlieren oder so viel erbrechen, dass im Blut (giftige) Stoffe entstehen, dann ist das bedenklich.“

Spekulationen über Familiengründung seit der Hochzeit

Schon seit ihrer Traumhochzeit im April 2011 hatte es Spekulationen darüber gegeben, wann William und Kate das Projekt Familiengründung in Angriff nehmen würden. Zuletzt heizten amerikanische Medien die Gerüchteküche wieder an. So berichtete ein Blatt von einem verdächtigen Hormonspiegel bei Kate. Andere Beobachter verwiesen hingegen auf das königliche Bäuchlein.

Aber Kate versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Wacker absolvierte die 30-Jährige bis zuletzt noch öffentliche Auftritte, darunter sogar ein gemeinsames Hockeyspiel mit Kindern aus ihrer früheren Schule.

Die britische Königsfamilie reagierte erfreut auf die bevorstehende Elternschaft von William und Kate. Auch Premierminister David Cameron gratulierte dem jungen Paar. Die Nachricht habe ihn entzückt, twitterte der Regierungschef. William und Kate „werden wundervolle Eltern abgeben“, schrieb er in dem Kurznachrichtendienst weiter.

Bei der täglichen Pressekonferenz im Weißen Haus überbrachte Regierungssprecher Jay Carney wenig später auch die Glückwünsche von US-Präsident Barack Obama und dessen Frau Michelle.

„Wir erleben zum Ende des Diamantenen Thronjubiläums (von Königin Elizabeth II.) ein royalen Rausch“, sagte der Chefredakteur des Magazins „Majesty“, Joe Little. „Die Menschen haben die königliche Romanze im vergangenen Jahr genossen und nun das. Inmitten all der Dunkelheit und des Verderbens ist das einfach mal eine gute Nachricht.“

Graham Smith von der anti-monarchistischen Gruppe Republic hielt die umfangreiche Berichterstattung über Kates Schwangerschaft hingegen für übertrieben: „Uns wurde heute mitgeteilt, dass unser zukünftiges Staatsoberhaupt auf dem Weg ist. Das ist ein ziemlich bizarrer Weg, jemanden für ein öffentliches Amt auszuwählen.“

Kind könnte einmal den britischen Thron besteigen

Schon jetzt wird erwartet, dass dem Kind wohl einmal eine wichtige Rolle zukommen dürfte. Denn als erster Sprössling von William – dem derzeit Zweiten in der britischen Thronfolge – könnte die Tochter oder der Sohn des Paars eines Tages an die Spitze des Königshauses rücken, teilte das britische Kabinettsbüro mit.

Erst im vergangenen Jahr hatten sich die britische Regierung und 15 frühere britische Kolonien mit Königin Elizabeth II. als Staatsoberhaupt darauf verständigt, Frauen in der Thronfolge den gleichen Status wie Männern zu verleihen.

Ob Sohn oder Tochter – für das Paar dürfte die Nachricht vom bevorstehenden Nachwuchs den Höhepunkt eines Jahres voller Höhen und Tiefen markieren. Nach ihrer rauschenden Hochzeit durften William und Kate im Rahmen des Diamantenen Thronjubiläums der Queen zwar ausgiebig auf Reisen gehen. Aber das Paar musste auch den ersten Skandal meistern, als ein Boulevardblatt Oben-Ohne-Bilder von Kate veröffentlichte. Jetzt gibt es für Kate und William wieder gute Nachrichten.