Vor zwei Wochen hatten Unwetter eine Flutwelle in der Toskana ausgelöst. Jetzt stürmte es wieder. In England und Wales lässt der Regen nach.

Rom/London. Schwere Unwetter haben in Italien Dutzende Menschen verletzt und große Schäden angerichtet. Andauernde starke Regenfälle führten am Mittwoch in Norditalien zu Überschwemmungen. Eine Windhose fegte durch die süditalienische Hafenstadt Tarent und verletzte mehr als 20 Beschäftigte des dortigen Ilva-Stahlwerks, wie das Unternehmen mitteilte. Ein Arbeiter wird vermisst. Auch sechs Kinder einer nahe gelegenen Schule erlitten leichte Blessuren.

Die Unwetter ließen Flüsse über die Ufer treten. Dutzende Menschen mussten in Ligurien und der Toskana ihre Häuser verlassen und sich vor Wassermassen in Sicherheit bringen. Vor allem in Carrara und in Ortonovo bei La Spezia wurden in der Nacht zum Mittwoch wegen Überschwemmungen und drohender Erdrutsche viele Häuser evakuiert.

Die Bahnverbindung von Genua nach Pisa wurde zeitweise gesperrt, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Im ligurischen Ventimiglia schnitt ein Erdrutsch Hunderte Menschen von der Außenwelt ab. Wind und Sturm entwurzelten Bäume und beschädigten Häuser.

Der italienische Zivilschutz hatte für sieben Regionen Unwetterwarnung ausgegeben. Bei einer Flutwelle waren vor zwei Wochen in der südlichen Toskana vier Menschen ums Leben gekommen.

In England und Wales hatte der Regen am Mittwoch vorerst nachgelassen. Die Gefahr neuer Überflutungen war aber nicht gebannt. Die Umweltbehörde rief die Menschen vor allem entlang von Flüssen wie der Themse und in Städten wie York und Oxford auf, wachsam zu bleiben: „Der Regen soll in den nächsten Tagen nachlassen, aber es gibt noch immer Gebiete, die wir genau beobachten.“

Seit vergangenem Mittwoch sind in England und Wales nach Behördenangaben rund 1100 Wohnungen überflutet worden. Vier Menschen starben. Laut Vorhersage könnte der heftige Regen am kommenden Sonntag zurückkehren.