Auf den seit langem gesuchten Heriberto Lazcano, Boss des Zeta-Kartells, war von den USA ein Kopfgeld in Millionenhöhe ausgesetzt worden.

Mexiko-Stadt. Den mexikanischen Streitkräften ist offenbar ein wichtiger Schlag gegen das berüchtigte Drogenkartell Los Zetas gelungen. Einer der meistgesuchten Zetas-Führer, Heriberto Lazcano, sei vermutlich in einem Feuergefecht mit Soldaten getötet worden, teilte die Marine am Montagabend mit. Vieles deute darauf hin, dass es sich bei einem von zwei im nördlichen Grenzstaat Coahilo erschossenen Männern um Lazcano handele. Um die Identität zweifelsfrei nachzuweisen, seien jedoch weitere forensische Tests notwendig.

Der Tod Lazcanos wäre ein bedeutender Schlag gegen die Zetas. Der auch als „El Lazca“ oder „El Verdugo“ („Der Henker“) bekannte Lazcano wird für mehrere hundert Morde verantwortlich gemacht. Dazu gehört die Ermordung von Francisco Ortiz Franco, einem ranghohen Redakteur einer Wochenzeitung aus Tijuana, die häufig über den Drogenhandel berichtete. Ortiz Franco wurde im Juni 2004 vor den Augen seiner beiden kleinen Kinder erschossen, als er gerade ein Krankenhaus verließ.

Die USA und Mexiko haben für Hinweise, die zur Ergreifung Lazcanos führen, Belohnungen in einer Gesamthöhe von mehr als sieben Millionen Dollar ausgesetzt. Lazcano hatte die Zetas zusammen mit anderen Deserteuren einer militärischen Eliteeinheit gegründet. Das Kartell wird für einige der folgenschwersten Massaker, Gefängnisausbrüche und Angriffe auf Behörden in Mexiko verantwortlich gemacht.

Zu der tödlichen Schießerei kam es nach Angaben der Marine am Sonntag nahe der Ortschaft Progreso bei Laredo, 125 Kilometer westlich der texanischen Grenze. Die Streitkräfte hätten eine Patrouille entsandt, nachdem Beschwerden über bewaffnete Männer in dem Gebiet eingegangen seien. Dort seien die Soldaten aus einem fahrenden Wagen heraus mit Granaten beworfen worden, erklärte die Marine. Ein Soldat sei verletzt worden. Bei einem anschließenden Feuergefecht seien zwei Angreifer getötet worden. Im Fahrzeug der Männer stellten die Behörden unter anderem einen Granatwerfer, zwölf Granaten und zwei Gewehre sicher.