Mehrere Orte an der spanischen Costa del Sol mussten evakuiert werden. Bosnien-Herzegowina erwägt den Ruf nach internationaler Hilfe.

Madrid. Bei einem Waldbrand in den Hügeln rund um den spanischen Badeort Marbella an der Costa del Sol ist am Freitag ein Mensch ums Leben gekommen, zwei weitere Personen wurden verletzt. Mehr als 4.000 Menschen mussten vor dem Brand in Sicherheit gebracht werden. Bei dem Toten handele es sich um einen älteren Mann, teilte die Regionalregierung von Andalusien mit.

Das Feuer brach am Morgen in der Nähe der nordöstlich von Marbella gelegenen Ortschaft Coin aus und griff dann durch den starken Wind rasend schnell um sich, wie ein Sprecher des Innenministeriums der Provinz Málaga, José Luis Ruiz Espejo, sagte. Fast alle Häuser des benachbarten Ortes Ojen seien evakuiert und die Bewohner in Turnhallen in Marbella untergebracht worden. Auch aus Mijas wurden einige Menschen in Sicherheit gebracht.

Die Feuerwehr gehe davon aus, dass der Brand gelegt worden sei, hoffe aber ihn bis zum Abend unter Kontrolle zu haben, sagte Ruiz Espejo dem Radiosender Cadena SER. Einer der Verletzten befinde sich in „ernstem Zustand“.

Marbella gilt als Urlaubsort der Reichen und Schönen. Zu denen, die dort Häuser besitzen, gehören der Schauspieler Sean Connery und der König von Saudi-Arabien.

Weil es zuletzt sehr wenig geregnet hatte, sind die Wälder Spaniens alle trocken wie Zunder. In diesem Jahr wurden bei fast 12.000 Bränden schon 1.500 Quadratkilometer verwüstet.

Bosnien-Herzegowina will im Kampf gegen die Waldbrände vermutlich demnächst um internationale Hilfe bitten, wie ein Regierungsvertreter am Freitag erklärte. Ein Feuer um den Berg Prenj wütet schon seit drei Wochen. Der Brand näherte sich am Freitag der Ortschaft Glogosnica. Bosnien hat keine Löschflugzeuge und ist im Kampf gegen die Brände auf ein paar Hubschrauber des Heeres angewiesen, auch die Feuerwehr ist nur schlecht ausgerüstet. (dapd)