Nach der Entgleisung müssen die Fahrgäste in Berlin längere Fahrzeiten einplanen. Derweil haben die Ermittlungen über die Unfallursache begonnen.

Berlin. Nach dem S-Bahn-Unglück in Berlin müssen die Fahrgäste ab Mittwoch zwischen den Bahnhöfen Schönholz und Hennigsdorf auf Busse umsteigen. Zwischen Gesundbrunnen und Hennigsdorf fahren keine Züge der S25, hier ist parallel aber die S1 im Einsatz. An der Unfallstelle wird nach Angaben der Bahn auch mit Hilfe eines Eisenbahnkrans aus Leipzig gearbeitet, der die entgleisten Wagen wieder auf die Gleise setzen soll. Wie stark die überfahrene Weiche beschädigt ist, werde noch geprüft. Reparaturarbeiten könnten auch an der Stromschiene erforderlich sein.

Die Bundespolizei leitete mittlerweile ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt ein. Ein Polizeisprecher sagte am Dienstagabend im rbb-Fernsehen, zwei Wagen des Unglückszugs seien an der Weiche auf ein stillgelegtes, totes Gleis gelenkt worden. Der Grund war zunächst unklar. Nach Angaben der Bundespolizei wurde die Spurensicherung am Unglücksort noch am Abend beendet und auch der Fahrtenschreiber des Zuges und technische Daten im zuständigen Stellwerk gesichert. Damit soll unter anderem geklärt werden, wie schnell der Zug unterwegs war, wann er gebremst wurde und welche Weichen gestellt wurden. Wann ein Untersuchungsergebnis vorliegt, sei noch unklar.

+++ S-Bahn in Berlin entgleist – Mehrere Verletzte +++

Ein Zug der Linie S 25 war am Dienstagvormittag an einer Weiche nahe dem S-Bahnhof Tegel entgleist. Fünf Passagiere kamen mit leichteren Blessuren wie Prellungen ins Krankenhaus. Der Zugführer erlitt einen Schock und musste ebenfalls versorgt werden. Die übrigen Fahrgäste wurden unverletzt in Sicherheit gebracht. Experten sprachen von einem relativ glimpflichen Ausgang des Unfalls.

Laut Bundespolizei entgleiste der Zug, als er eine Weichenanlage überfuhr. Ermittler schlossen nicht aus, dass sich in dem Moment die Weiche umgestellt haben könnte. An der Stelle fahren die Züge standardmäßig nur 40 Stundenkilometer, wie es bei der Bahn hieß. (dpa)