Blutspuren, die am Montag im Wald gefunden wurden, stammen vermutlich von einem Tier. Bisher gingen rund 610 Hinweise aus der Bevölkerung ein.

Heidenheim. Rund 610 Hinweise aus der Bevölkerung, aber keine heiße Spur: Fast eine Woche nach der Entführung der Bankiersfrau aus dem schwäbischen Heidenheim tappt die Polizei weiter im Dunkeln. Blutspuren, die am Montag im Wald gefunden wurden, stammen nach ersten Erkenntnissen vermutlich von einem Tier, wie Polizeisprecher Markus Ott am Dienstag dem DAPD sagte.

Am Vormittag sollte nach seinen Angaben die Absuchung des Geländes fortgesetzt werden. Das verbleibende Gebiet sei nicht mehr so groß. Ob man am Abend damit fertig sei und wie es dann weitergehe, müsse man sehen, sagte er. Die Beamten der 80-köpfigen Sonderkommission „Flagge“ gingen ihnen nach. Am Mittwoch soll der Fall in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ behandelt werden. Die Polizei erhofft sich darin auch Hinweise auf die Herkunft der Deutschlandflagge, die zur Markierung der Geldablage verwendet worden war.

Die entführte Frau eines Sparkassendirektors ist nach Einschätzung der Ermittler inzwischen in einer lebensbedrohlichen Lage. Entweder sei sie schon die ganze Zeit in der Gewalt eines Entführers, der sich nicht mehr melde, „oder sie ist in einer hilflosen Lage und kann sich nicht selbst versorgen“, sagte ein Polizeisprecher.

Sie war nach den Ermittlungen der Polizei am Mittwochmorgen aus dem Wohnhaus in Heidenheim-Schnaitheim entführt worden. Der Entführer hatte am Mittwoch gegen 11.20 Uhr angerufen und ein hohes Lösegeld gefordert. Er ließ auch die Entführte kurz etwas sagen.

Sie konnte ihrem Mann nur kurz mitteilen, dass der Täter sie mit dem Tod bedroht habe. Der Bankier deponierte wie vom Täter verlangt Geld neben der A7, das jedoch nicht abgeholt wurde. (ap/abendblatt.de)