Ein fünffacher Familienvater muss sich wegen der Vergewaltigung eines 13-jährigen Mädchens vor dem Landgericht Bielefeld verantworten.

Bielefeld. Das Landgericht Bielefeld beschäftigt sich seit heute mit dem Prozess gegen den 31 Jahre alten Björn P.. Ihm wird unter anderem besonders schwere Vergewaltigung, schwerer Kindesmissbrauch und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Bei einer Verurteilung drohen dem ungelernten Arbeiter aus Lübbecke 15 Jahre Haft. Die Staatsanwaltschaft wirft dem fünffachen Familienvater vor, ein 13 Jahre altes Mädchen im Burkampweg im ostwestfälischen Hille am Ostermontag absichtlich mit seinem Auto angefahren zu haben. Nach dem Unfall gab er vor, sich um die Schülerin zu kümmern. Er lud sie in sein Auto und fuhr zu einem Parkplatz, wo er das Mädchen missbrauchte.

Nach der Festnahme hatte der Angeklagte die Tat zunächst gestanden, danach jedoch Teile seiner Aussagen widerrufen. Seit langem schon habe er geplant, ein Mädchen zu vergewaltigen, gab er bei der Polizei zu Protokoll. Schließlich ließ P. dann aber über seinen Anwalt mitteilen, er habe die Schülerin versehentlich und nicht mit der Absicht des sexuellen Missbrauchs angefahren. Da die Korrektur seiner Aussage bei der Staatsanwaltschaft zu spät eingegangen ist, hat sie keine Wirksamkeit für den Prozessverlauf in den nächsten Verhandlungstagen.

In den nächsten Tagen werden die Ergebnisse der Blutprobe mitgeteilt, die eine Rolle spielen, wenn es um die Frage des Vorsatzes geht. Das Mädchen hatte beim Aufprall auf die Windschutzscheibe des Wagens einen Kieferbruch und eine Gehirnerschütterung erlitten. Als der Mann die Verletzte ins Auto bat, um sie angeblich ins Krankenhaus zu bringen, stand die Schülerin unter Schock. Auch danach konnte sich das Kind nicht an die Vergewaltigung erinnern. In dem Prozess tritt das Opfer als Nebenklägerin auf. Das Urteil wird am 24. August erwartet.