Ein halbes Jahr nach dem bisher größten Juwelenraub in Frankreich hat die Polizei 25 Verdächtige festgenommen.

Paris. Sie kamen zu viert in die Filiale des Pariser Nobel-Juweliers Harry Winston und raubten mit Präzision die ausgelegten Juwelen, Ringe und Ketten. Die Räuber waren erstaunlich gut informiert, sie wussten von Verstecken nicht ausgestellter Stücke und sprachen einige der Angestellten mit Namen an. Sechs Monate nach dem Raub im noblen achten Arrondissement nahm die Polizei insgesamt 25 Verdächtige fest.

Die Diebe hätten Verbindungen zu den besten Kreisen Frankreichs und interne Komplizen gehabt, darunter auch ein Wachmann, hieß es. Bei der Polizeiaktion wurden den Angaben zufolge auch zwei Geheimverstecke mit Banknoten im Wert von mehr als einer Million Euro gefunden. Die Polizei schlug zu, nachdem sie erfahren hatte, dass ein mutmaßlicher Hehler aus dem Ausland nach Frankreich gekommen war, um zumindest einige der gestohlenen Schmuckstücke zu verkaufen.

Bei dem Jahrhundertraub war Schmuck im Wert von rund 85 Millionen Euro erbeutet worden. Die Verdächtigen sind den Angaben zufolge zwischen 22 und 67 Jahre alt, unter ihnen sind auch zwei Frauen.

Die Filiale in der Avenue Montaigne war zuvor schon einmal überfallen worden. Der US-Nobeljuwelier Harry Winston ist mit mehreren Boutiquen in der ganzen Welt vertreten. Zur Kundschaft von Harry Winston gehören die britische Königin Elizabeth II. sowie Stars wie Madonna, Gwyneth Paltrow oder Scarlett Johansson.