Der Millionen-Einbruch im Berliner KaDeWe am vergangenen Wochenende verlief noch dreister als angenommen. Die Einbrecher-Bande stieg gleich zweimal...

Berlin. Der Millionen-Einbruch im Berliner KaDeWe am vergangenen Wochenende verlief noch dreister als angenommen. Die Einbrecher-Bande stieg gleich zweimal in die Filiale der Juwelier-Kette Christ im Erdgeschoss des Kaufhauses ein. Auf dem Überwachungsvideo tauchen drei Maskierte zweimal hintereinander auf, erfuhr die "Berliner Morgenpost" aus Polizeikreisen. Die Fahnder glauben, dass die Täter einen Teil der Beute - Gold- und Silberschmuck, kostbare Uhren und Diamanten - auf einem Seitendach zwischenlagerten und kaltschnäuzig zurückkehrten, um weitere Vitrinen zu plündern. Für einen Einbruch in "zwei Etappen" spricht auch, dass das Diebesgut im Wert von rund sechs Millionen Euro nicht "in einem Anlauf" hätte weggeschleppt werden können. "Wegen der laufenden Ermittlungen nennen wir keine Einzelheiten", sagte Polizeisprecher Bernhard Schodrowski.

Die Einbrecher waren offensichtlich über eine Leiter auf das Vordach eines Seiteneingangs an der Ansbacher Straße geklettert. Anschließend hebelten sie ein Fenster im ersten Stock auf und gelangten in den Lichthof. Von dort seilten sie sich ins Erdgeschoss ab und brachen in der Schmuckabteilung Schränke und Vitrinen auf. Den Tätern gelang es, durch den Einsatz einer Strickleiter, Lichtschranken und Bewegungsmelder zu umgehen.

Die Polizei geht davon aus, dass sie Komplizen hatten - entweder ehemalige Kaufhausangestellte oder Mitarbeiter der Sicherheitsfirma. Rätselhaft ist auch, wie die Täter aufs Vordach kamen, ohne dass dies jemand auf der Straße bemerkte. Bisher gingen 20 Hinweise aus der Bevölkerung ein. Juwelier Christ setzte 100 000 Euro Belohnung aus.