Im März wurde sie dann auch noch Opfer eines Trittbrettfahrers, der vorgab, ein weiteres Sex-Video zu besitzen.

München. Die Milliardärin Susanne Klatten ist nach der Erpressung durch den Schweizer Helg Sgarbi auch noch Opfer eines Trittbrettfahrers geworden. Der Mann soll im März versucht haben, für ein angebliches Sex-Video von der Quandt-Erbin und BMW-Großaktionärin 75 000 Euro zu erpressen. Ein Sprecher der Münchner Staatsanwaltschaft München I bestätigte entsprechende Angaben der „Münchner Abendzeitung".

Das Video hat es nach Erkenntnissen der Ermittler aber nicht gegeben. „Wir gehen davon aus, dass er ein reiner Trittbrettfahrer war und haben keinen Zweifel, dass er kein Video besessen hat“, sagte der Sprecher. Der Mann sei festgenommen worden, sitze nun in Untersuchungshaft und warte auf seinen Prozess. Nähere Angaben zur Identität des Mannes machte er nicht. Auch Sgarbi hatte versucht, Klatten und andere Frauen mit intimen Bildern zu erpressen. Allerdings waren die Opfer nicht auf die Erpressungsversuche eingegangen. Der Schweizer war im März wegen der Erpressung der reichsten Frau Deutschlands zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Klatten hatte damals das Verfahren gegen den 44-jährigen Übersetzer mit einer Anzeige ins Rollen gebracht.

Im Prozess hatte der Mann gestanden, neben Klatten auch noch andere wohlhabende Frauen verführt und betrogen zu haben. Dem Urteil zufolge hatte er sich planvoll und zielgerichtet an die Frauen herangemacht und sie um insgesamt mehr als neun Millionen Euro erleichtert. Zum Verbleib der mutmaßlichen Sex-Videos hatte Sgarbi sich bis zum Prozessende nicht geäußert. In Italien läuft derzeit der Prozess gegen Sgarbis mutmaßlichen Komplizen Ernano Barretta, bei dem eines der Videos vermutet worden war. Sgarbi hatte während seines Prozesses in München über vermeintliche Komplizen immer geschwiegen.