Ein Notizbuch mit seinen Plänen hat der mutmaßliche Schütze an die Universität geschickt. Es wurde erst drei Tage nach der Tat entdeckt.

Denver. Der Amokschütze von Aurora hat nach US-Medienberichten vor der Tat ein Notizbuch mit Mordgedanken an einen Psychiater geschickt. Der Fernsehsender Fox News berichtete am Mittwoch (Ortszeit), das Paket sei an einen Psychiater der Universität von Colorado adressiert gewesen. Es enthalte Skizzen von Figuren, die erschossen werden, und die schriftliche Beschreibung eines bevorstehenden Angriffs. Der mutmaßliche Schütze, der in Untersuchungshaft sitzt, hatte in der vergangenen Woche zwölf Menschen in einem Kino von Aurora in Colorado getötet.

Fox News berichtete weiter, das Paket sei spätestens am 12. Juli in der Poststelle der Universität eingegangen und sei erst am Montag entdeckt worden – drei Tage nach der Tat. Es war nicht klar, ob der Verdächtige bereits zuvor Kontakt zu dem Adressaten hatte. NBC News berichtete unter Berufung auf nicht genannte Quellen, der Verdächtige habe die Ermittler auf das Paket hingewiesen.

Die Universität von Colorado bestätigte den Eingang eines verdächtigen Pakets. Es sei den Behörden übergeben worden. Zum Inhalt und zum Absender wollte sich die Hochschule nicht äußern.

+++ Festnahmen bei "Batman"-Premieren in den USA +++

+++ 12 Tote, 38 Verletzte - Amokschütze identifiziert +++

Nach Einschätzung des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney hätten schärfere Waffengesetze die Bluttat nicht verhindert. Romney sagte am Mittwoch dem Fernsehsender NBC, der mutmaßliche Schütze habe viele seiner Waffen illegal erworben. „Diese Person hätte keine Waffen oder Bomben haben dürfen“, erklärte Romney. Der Verdächtige habe mit dem Besitz vieler seiner Waffen bereits gegen das Gesetz verstoßen. Der Mann hatte seine drei Waffen, mit denen er in das Kino in Aurora kam, allerdings legal gekauft. Er bestand alle notwendigen Überprüfungen.

Sechs Tage nach dem Amoklauf wurde am Mittwoch unterdessen das erste Opfer zu Grabe getragen. Unter den rund 150 Trauergäste in einer Kirche in Denver waren auch Colorados Gouverneur John Hickenlooper und Auroras Bürgermeister Steve Hogan. Am Eingang der Kirche war ein großes Porträt des 51-jährigen Toten aufgestellt, viele Gäste legten Blumen nieder. Seine beiden Kinder hatten den Amoklauf unverletzt überlebt. (dapd)