Entgegen erster Angaben wurden 38 Menschen verletzt. Ein 24-Jähriger wurde festgenommen und befindet sich in Gewahrsam.

Aurora/Washington. Die Polizei hat den Todesschützen aus einem Kino in Aurora bei Denver als den 24-jährigen James Holmes identifiziert. Das berichteten US-Medien übereinstimmend unter Berufung auf Ermittlungsbeamte. Der ortsansässige Holmes war demnach ersten Erkenntnissen zufolge ein „unbeschriebenes Blatt“. Es gebe keine Polizeiaufzeichnungen über ihn, meldete „USA Today“. Nach Behördenangaben wurde bei einer Durchsuchung in seiner Wohnung kein Sprengstoff gefunden. Der Amokläufer hatte am Freitag bei einer Mitternachts-Preview zwölf Menschen erschossen und 38 verletzt.

Augenzeugen zufolge tauchte kurz nach Mitternacht während einer Film-Vorführung ein Mann mit einem Kanister auf. Offenbar ließ er zunächst Gas in den Saal strömen und eröffnete dann das Feuer auf die Besucher. Der Verdächtige konnte wenig später festgenommen werden. Nach Angaben der Polizei handelt es sich um einen Einzeltäter.

Präsident Barack Obama zeigte sich „geschockt und betrübt“ von der „entsetzlichen und tragischen“ Tat in der Stadt Aurora. Die Nation müsse „zusammenstehen als eine amerikanische Familie“, sagte er während eines Besuchs in Florida. Die Regierung werde alles tun, um die Menschen in Aurora zu unterstützen. Ein Sprecher der US-Bundespolizei FBI erklärte, es gebe keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund der Tat.

Der Angreifer habe eine Gasmaske getragen und mehrere Waffen bei sich gehabt, sagte der Polizeichef von Aurora, Dan Oates. Der Festgenommene habe zudem von „möglichem Sprengstoff in seiner Wohnung“ gesprochen. Die Polizei gehe von einer potenziellen Bedrohung aus. Auch das Kino sei nach Sprengstoff abgesucht worden. Über ein mögliches Motiv war zunächst nichts bekannt.

Die Polizei hatte zunächst erklärt, es seien mindestens 14 Menschen getötet worden. Später korrigierten die Sicherheitskräfte die Zahl auf zwölf. Nach Angaben der Rettungskräfte wurden mindestens 24 Menschen mit zum Teil schweren Verletzungen in Krankenhäusern behandelt.

+++"Die Leute liefen los und er fing an zu schießen"+++

Besucher des Batman-Films „The Dark Knight Rises“ berichteten, sie hätten ein zischendes Geräusch gehört und aus dem Kanister des Mannes sei Gas ausgeströmt. Örtlichen Medien zufolge schoss der mit einer Atemschutzmaske maskierte Mann um sich, während er von der Eingangstür eine Treppe zum oberen Bereich des Saals hinauf ging. Er sei ganz in schwarz gekleidet gewesen, hieß es.

Einige der abgefeuerten Kugeln schlugen offenbar in einem benachbarten Kinosaal ein. Der Besucher Hayden Miller sagte dem Sender KUSA-TV, er habe Schüsse und anschließend Schreie gehört, sei aber zunächst davon ausgegangen, dass es Teil der Vorführung im Nachbarsaal gewesen sei.

Superheld und Maskenmann: Wovon „The Dark Knight Rises“ handelt

Im neuen Batman-Film „The Dark Knight Rises“ ist der Bösewicht ein anarchischer Maskenmann. In dem 160 Minuten langen Film, der an diesem Freitag in Amerika anlief und in Deutschland am kommenden Donnerstag (26. Juli) in die Kinos kommt, trifft der dunkle Fledermaus-Mann Batman (zum dritten Mal gespielt von Christian Bale) auf einen maskierten Gegenspieler namens Bane (Tom Hardy).

Bane kontrolliert die Unterwelt von Gotham City. Seine Emotionen versteckt der Bösewicht hinter einer maulkorbartigen Maske. Mit einem Fusionsreaktor als Bombe droht er, Gotham in Schutt und Asche zu legen. „The Dark Knight Rises“ ist der dritte Batman-Film des Regisseurs Christopher Nolan und insgesamt seit 1989 der siebte in der Reihe der Batman-Verfilmungen.

Da der Vorgänger-Film „The Dark Knight“ (2008) mit der legendären Performance des früh gestorbenen Heath Ledger als Joker zu den erfolgreichsten Werken der Filmgeschichte zählt, gab es um den Start des neuen „Dark Knight“-Films einen großen Hype. In vielen US-Kinos wurden für das düstere Superhelden-Epos Previews bereits um Mitternacht angesetzt. Es gab lange Schlangen vor den Kinos und zum Teil hohe Ticket-Preise.

(dapd/dpa/abendblatt.de)