Ein Gasunglück in einem Wohnhaus erschüttert Wiesbaden. Drei Menschen kamen ums Leben, zwei Jungen sind noch immer im Krankenhaus.

Wiesbaden. Nach dem schweren Gasunfall in Wiesbaden liegen zwei Jungen im Alter von fünf und elf Jahren nach wie vor im Krankenhaus. Über ihren Zustand seien keine Einzelheiten bekannt, sagte ein Sprecher der Polizei am Freitagmorgen. Bei dem Unfall in einem Wiesbadener Wohnblock waren am Donnerstagmorgen drei Menschen ums Leben gekommen, etwa 20 wurden leicht verletzt.

Nach ersten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft war aus der Heizung hochgiftiges Kohlenmonoxid ausgetreten. Die Toten stammten aus einer Familie, die im obersten Stock des Hauses wohnte. Während die Eltern und ein 14 Jahre alter Sohn getötet wurden, kamen die jüngsten Söhne ins Krankenhaus.

Gas in Wohnungen geströmt

Der Gasunfall war bemerkt worden, weil sich ein 23 Jahre alter Bewohner unwohl fühlte und ein Notarzt gerufen wurde. Als der Rettungswagen eintraf, war der Mann bereits bewusstlos. Der Arzt stellte in seinem Blut einen erhöhten Kohlenmonoxidwert fest. Daraufhin wurde die Feuerwehr alarmiert. Die Einsatzkräfte registrierten bei ihren Messungen im gesamten Gebäude eine erhöhte Dosis des giftigen Gases. Daraufhin wurden zur Evakuierung des Gebäudes sämtliche Wohnungen überprüft und zum Teil gewaltsam geöffnet. In einer der Wohnungen fanden die mit Atemschutzgeräten ausgerüsteten Feuerwehrleute die schwer verletzten Familienmitglieder, von denen drei noch am Einsatzort starben: Mutter, Vater und der älteste Sohn. Die beiden anderen Kinder schwebten Stunden nach dem Unglück noch in Lebensgefahr.

Es waren knapp 100 Polizisten und Rettungskräfte im Einsatz. Neben dem betroffenen Wohnhaus wurden auch zwei Nachbargebäude geräumt. Die Bewohner wurden zunächst in Bussen untergebracht und von einem Seelsorger betreut. Sie konnten am Unglückstag nicht mehr in ihre Wohnungen zurückkehren und wurden in Hotels untergebracht. Die Heizungsanlage konnte noch nicht wieder in Betrieb genommen werden, da weitere Überprüfungen notwendig waren.

Die Ermittler gehen davon aus, dass das Unglück durch einen technischen Mangel in der Heizungsanlage im Keller des Hauses ausgelöst wurde. Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Obduktion an, um die genaue Todesursache zu klären. (dapd/dpa)