Bei Ikea in Dresden explodierte ein Sprengsatz in der Küchenabteilung. Die Mitarbeiter der Filialen sollen jedoch besonders aufmerksam sein.

Helsingborg. Der schwedische Möbelkonzern Ikea plant nach vier kleineren Bombenexplosionen in kurzer Zeit keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen. Am Freitagabend war im Ikea-Haus Dresden ein kleiner Sprengsatz in der Küchenabteilung detoniert.

Vize-Unternehmenssprecherin Camilla Meiby sagte in Helsingborg: „Das Sicherheitsniveau ist ohnehin weltweit in unseren Möbelhäusern sehr hoch.“ Deshalb habe man sich entschieden, keine zusätzlichen Maßnahmen einzuleiten.

Ende Mai waren drei ebenfalls kleinere Sprengsätze in Ikea-Filialen in Frankreich, Belgien und den Niederlanden explodiert. Meiby sagte, es sei nach den bisherigen Polizeiangaben kein Zusammenhang dieser Anschläge mit der Detonation in Dresden erkennbar. Bei Ikea habe man weder Drohungen noch Erpressungsversuche registriert.

Nachdem bei Ikea in Dresden ein Sprengsatz detoniert war, der zwei Kunden leicht verletzt und in der Küchenabteilung des Möbelhauses Schaden angerichtet hat, hat die Polzei offensichtlich erste Anhaltspunkte. Die Fahnder suchen mit Hilfe eines Phantombilds nach dem Täter. Kunden des Möbelmarktes hätten einen Verdächtigen gesehen, sagte ein Polizeisprecher am Sonnabend. In der Filiale war am Freitagabend ein Sprengsatz detoniert. Dabei erlitten zwei Menschen durch den Schalldruck einen Gehörschaden, ein sogenanntes Knalltrauma. Die Explosion beschädigte den Fußboden und Ausstellungsstücke in der Küchenabteilung. Ein Bekennerschreiben oder sonstige Hinweise auf die Täter gab es zunächst nicht. Angaben zum Sprengsatz machte die Polizei mit Verweis auf die Ermittlungen nicht.

Die Deutschland-Zentrale von Ikea in Wallau bei Frankfurt rief ihre Mitarbeiter nach den Explosionen zu erhöhter Wachsamkeit auf. Für die Kunden bestehe kein Grund zur Besorgnis, behauptete Nold. Man habe „alle Häuser über den Vorfall informiert und sie gebeten, sehr aufmerksam zu sein“, sagte Nold.

Die Explosion in Dresden geschah am Freitag gegen 19.45 Uhr. Eine 32 Jahre alte Frau und ihr 41-jähriger Begleiter erlitten von den Schalldruck einen Gehörschaden, ein sogenanntes Knalltrauma. Die Explosion beschädigte den Fußboden und Ausstellungsstücke. Nach der Räumung des Möbelhauses durchsuchten Spezialkräfte der Polizei das Haus. Sie setzten dabei auch fünf Sprengstoffsuchhunde ein.

Die Teile des Sprengsatzes werden kriminaltechnisch untersucht. Ein Ergebnis erwarten die Ermittler in einigen Tagen. Erst dann könne man etwas über mögliche Zusammenhänge mit anderen Taten sagen, hieß es. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion und gefährlicher Körperverletzung. Ein Bekennerschreiben gab es zunächst nicht.

Kunden des Möbelmarktes hatten einen verdächtigen Mann gesehen. Der mutmaßliche Täter wird als etwa 40 Jahre alter mittelgroßer Mann mit Baseball-Kappe und Brille beschrieben. In Sachsen betreibt Ikea außer in Dresden noch ein Möbelhaus in Chemnitz.

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Bomben in niederländschen Ikea-Filialen

In drei niederländischen Ikea-Filialen sind gestern nach einer Bombendrohung Sprengsätze gefunden und entschärft worden. Zwei Polizisten wurden dabei verletzt. "Wir glauben nicht an einen terroristischen Zusammenhang", sagte der Amsterdamer Polizeisprecher Remco Gerretsen. "Wir haben Hinweise, dass es nichts damit zu tun hat." Die 29 Ikea-Filialen in Deutschland sind nach Auskunft des Unternehmens nicht betroffen. Der schwedische Botschafter in Den Haag, Björn Skala, sagte im schwedischen Rundfunk, die Möbelhauskette habe "Drohbriefe von einer unbekannten Person" erhalten. Darin sei von Sprengsätzen die Rede gewesen. Nach Angaben des Möbelhauses gibt es Hinweise auf weitere Anschläge. (dpa)