Nach der Explosion eines Sprengsatzes bei Ikea in Dresden ermittelt die Polizei weiter. Nun sind mehrere E-Mails mit Bekennungen eingegangen.

Dresden. Wenige Tage nach dem Sprengstoffanschlag in der Dresdner Ikea-Filiale sind Bekennerschreiben aufgetaucht. Es liegen mehrere E-Mails mit Selbstbezichtigungen vor, teilten das Landeskriminalamt Sachsen und die Staatsanwaltschaft Dresden am Mittwoch mit. Der Inhalt der Schreiben sei weitgehend gleich und werde von Spezialisten analysiert. Weitere Details dazu würden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht veröffentlicht, hieß es. Bei der Explosion des Sprengsatzes am vergangenen Freitag in dem Möbelhaus waren zwei Kunden leicht verletzt worden. Bisher haben die Ermittler keine heiße Spur.

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Keine heiße Spur nach Explosion bei Ikea in Dresden

Vier Tage nach dem Sprengstoffanschlag in der Dresdner Ikea-Filiale haben die Ermittler trotz intensivster Fahndung keine konkreten Anhaltspunkte. „Es gibt 16 Hinweise und noch keine heiße Spur“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Dresden, Lorenz Haase, am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Im Zuge der Spurensicherung wurde DNA-Material sichergestellt. „Ob das aber zu einem Täter gehört oder zu Dritten, kann noch nicht gesagt werden“, erklärte der Oberstaatsanwalt. Bisher sei auch unklar, ob es einen oder mehrere Täter waren.

Bei der Explosion am vergangenen Freitag kurz vor Ladenschluss in der Küchenabteilung des Möbelhauses waren zwei Kunden leicht verletzt worden. Die 32-Jährige und ihr 41 Jahre alter Begleiter erlitten ein sogenanntes Knalltraume. Am Fußboden und an Möbeln entstand geringer Sachschaden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion und gefährlicher Körperverletzung gegen Unbekannt.

Die Reste des Sprengsatzes würden kriminaltechnisch untersucht, sagte die Sprecherin des Landeskriminalamt (LKA) Sachsen, Silvaine Reiche. „Die meisten Informationen haben wir, veröffentlichen sie aus ermittlungstaktischen Gründen aber nicht.“ Zu den Einzelteilen gehöre auch ein Handy. Parallel wird mit einem Phantombild bundesweit nach einem etwa 40 Jahre alten Mann als möglichem Täter gefahndet. Zudem sucht das LKA zwei Frauen und einen Mann als mögliche Tatzeugen. „Sie haben sich noch nicht gemeldet“, sagte Reiche.

Mit der Aufklärung sind rund 20 Kriminalisten beschäftigt, die in Kontakt mit Behörden in Belgien, Frankreich und den Niederlanden stehen. Dort hatte es Ende Mai ähnliche Anschläge mit in Milchkartons versteckten manipulierten mechanischen Weckern gegeben. „Wir können einen Zusammenhang weder bestätigen noch ausschließen“, sagte LKA-Sprecherin Reiche.