Das evakuierte Gebäude wurde über mehrere Stunden von drei Spürhunden nach Sprengstoff abgesucht. Es wurde nichts gefunden.

Erfurt. Rund neun Jahre nach dem tödlichen Amoklauf hat am Montag eine Bombendrohung das Gutenberg-Gymnasium in Erfurt erneut in Alarmbereitschaft versetzt. Nachdem "in schriftlicher Form" eine Bombendrohung eingegangen war, waren die etwa 500 Schüler und 40 Lehrer in einer benachbarten Schule untergebracht worden, wie ein Polizeisprecher sagte. Das abgesperrte Gebäude wurde anschließend über mehrere Stunden von drei Spürhunden nach Sprengstoff abgesucht. Da nichts gefunden wurde, wurde die Schule am Nachmittag wieder freigegeben.

Die Schulleiterin hatte die Rettungsmaßnahme zunächst in Eigenregie durchgeführt. Die Polizei war um kurz nach 10.00 Uhr informiert worden. Neben den Spürhunden war auch die Spurensicherung der Kriminalpolizei im Einsatz.

Im April 2002 hatte ein 19-jähriger Ex-Schüler am Gutenberg-Gymnasium 16 Menschen erschossen und sich dann selbst getötet. Er hatte ein Jahr zuvor das Abitur nicht bestanden und hätte es auch nicht wiederholen können, weil er einige Wochen zuvor wegen Urkundenfälschung von der Schule verwiesen worden war. Erst vor rund eineinhalb Monaten hatte ein 14-jähriger Schüler an der Grete-Unrein-Schule in Jena mit einer Bombendrohung für Aufregung gesorgt.

Seit dem Amoklauf besteht in Thüringen ein Notfallplan für Schulen. Ziel ist laut Kultusministerium ein engmaschiges Informations- und Meldesystem. Jede Schule besitze einen Notfallordner, der dem jeweiligen Schuldirektor den Anweisungen für Notfälle wie einer Bombendrohung vorgebe, darunter die Alarmierung der Polizei und Schulämter.