Erfurt. Überraschende Wende bei der Untersuchung des Erfurter Schulmassakers. Gab es doch einen Mitwisser? Knapp zwei Jahre nach dem Amoklauf am Gutenberg-Gymnasium mit 17 Toten leitet die Staatsanwaltschaft ein neues Ermittlungsverfahren ein. Auf was sich der Verdacht genau richtet, wollte Thüringens Justizminister Karl-Heinz Gasser gestern bei der Vorstellung des neuen Untersuchungsberichts nicht verraten.

Der Minister sagte lediglich, es handele sich um "beunruhigende" neue Erkenntnisse, die auf "etwas Gefährliches hindeuten". Es sei aber nicht so, dass "ein weiterer Robert Steinhäuser herumlaufe". Er schloss aber nicht aus, dass der Amokläufer, der am 26. April 2002 in zehn Minuten 16 Menschen erschoss und dann sich selbst tötete, einen Mitwisser gehabt habe. Das neue Gutachten kam auch zu dem Schluss, dass sich die Polizei "angesichts der unklaren Lage" vorschriftsmäßig verhalten habe.