Der Auftritt der Tochter von Sarah Palin bei “Dance with the Stars“ gefiel ihm so wenig, dass er mit einer Schrotflinte auf den Fernseher schoss.

Madison. Ein Amerikaner hat aus Wut über einen Auftritt von Sarah Palins Tochter Bristol in einer US-Tanzshow auf seinen Fernseher geschossen. Er habe die Politik satt und Bristol Palin sei keine gute Tänzerin, sagte der 67-Jährige beim Anblick des Auftritts, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht. Dann zielt der Mann aus dem ländlichen Städtchen Vermont im US-Staat Wisconsin auf seine Frau, die sich aber in Sicherheit bringen konnte. Stattdessen feuerte der frustrierte Amerikaner mit seiner Schrotflinte auf den Fernseher.

Seine Frau rief derweil die Polizei. Ein Sondereinsatzkommando umstellte das Bauernhaus des Ehepaars. Die Beamten verhandelten die gesamte Nacht mit dem 67-Jährigen, bis dieser am Dienstagmorgen schließlich aufgab. Der mutmaßliche Schütze hatte laut den Gerichtsunterlagen getrunken, bevor er sich „Dancing with the Stars“ ansah, eine Tanzshow, deren deutsche Version „Let's Dance“ heißt.

Die 66-jährige Frau des aggressiven Fernseh-Zuschauers sagte der Polizei, ihr Mann leide an einer bipolaren Störung. Er wurde wegen des Straftatbestands der vorsätzlichen Gefährdung angezeigt. Bei einer Verurteilung drohen dem 67-Jährigen bis zu zehn Jahre Gefängnis.

Sarah Palin trat 2008 als Kandidatin der Republikaner für das Amt der Vizepräsidentin an. Nach ihrer Niederlage entwickelte sie sich zur Ikone der erzkonservativen Tea-Party-Bewegung. Ihre Tochter Bristol machte durch die Geburt eines unehelichen Kindes von sich Reden, weil ihre Mutter als Vorkämpferin für Moral und konservative Werte Wahlkampf machte. Vor der Präsidentschaftswahl gab sie bekannt, den Vater des Kindes heiraten zu wollen, später trennte sich das Paar aber. Auch eine erneute Verlobung wurde wieder gelöst. Bristol Palin engagiert sich seit der Geburt ihres Sohnes Tripp als Sprecherin für sexuelle Abstinenz im Teenager-Alter . Sie trat im Sommer in einer Folge der ABC- Dramaserie „The Secret Life of the American Teenager“ auf. Ihre Mutter war am Wochenende mit ihrer eigenen Reality-Show auf Sendung gegangen: „Sarah Palins Alaska“.

Zur Überraschung von US-Medien kam Bristol ins Finale von „Dance with the Stars. Sie hatte seit Beginn der Fernsehserie im Herbst nur vergleichsweise niedrige Noten von den Juroren der Sendung bekommen. Bei der Wahl der Finalisten am Dienstagabend aber zählte auch das per Email eingesendete Votum von TV-Zuschauern mit, berichtete die „Washington Post“ am Mittwoch. Das „Wall Street Journal“ fügte in einem Blog hinzu, dass Kritiker politische Motive für die Wahl der Palin-Tochter vermuten. „Steckt die Tea Party hinter dem überraschenden Tanzerfolg von Bristol Palin“, fragte das Internetportal „E!Online“ in seiner Schlagzeile.

Nach Angaben der „Washington Post“ überprüft der Sender ABC nicht die Absender der eingeschickten Stimmen. Dadurch könnten Absender Email-Adressen erfinden und eine beliebige Anzahl von Stimmen während der Sendung absetzen, schrieb das Blatt.