Am Dreiländereck bei Zittau gilt Alarmstufe 3. Für Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und das südliche Brandenburg gibt es Unwetterwarnungen.

Berlin. Ergiebiger Dauerregen hat kleinere Flüsse im Osten Deutschlands bedrohlich anschwellen lassen. Örtlich lösten die Behörden Hochwasseralarm aus. Im Dreiländereck bei Zittau gilt bereits Alarmstufe 3. Bei Stufe 4 beginnt die Katastrophenabwehr . Unterdessen hat der Deutsche Wetterdienst für Sachsen , Sachsen-Anhalt, Thüringen und das südliche Brandburg Unwetterwarnungen ausgegeben. Es müsse bis Dienstagabend mit ergiebigem Dauerregen gerechnet werden.

Sollten die vom Deutschen Wetterdienst prognostizierten weiteren Niederschläge eintreten, könnte sich die Hochwassergefahr auf ganz Sachsen ausweiten, warnte das sächsische Landesamt für Umwelt und Geologie. Je nach Niederschlagsmenge müsse vielerorts mit dem Überschreiten der Alarmstufe 3, örtlich sogar mit Alarmstufe 4 gerechnet werden.

Unterdessen rüstet sich der erst beim letzten Hochwasser vor sieben Wochen schwer betroffene Landkreis Görlitz für einen erneuten Kampf gegen Fluten. Katastrophenalarm sei bisher nicht ausgelöst worden, sagte Sprecherin Marina Michel. Die Talsperren seien noch gut aufnahmefähig. „Für den Notfall liegen in Niesky 80000 Sandsäcke bereit.“ Das Hochwasser vom August dieses Jahres hatte Schäden von rund 800 Millionen Euro im Freistaat verursacht.

In Sachsen-Anhalt gilt seit Sonnabend für die Schwarze Elster im Kreis Wittenberg die Hochwasser-Alarmstufe 1, in der Nacht zum Dienstag könnte die Alarmstufe 2 erreicht werden. Es wird damit gerechnet, dass auch an der Weißen Elster in Zeitz die erste Alarmstufe erreicht wird. Seit Sonnabend hatte es auch in Sachsen-Anhalt ununterbrochen geregnet. Für den Zeitraum von Sonnabend bis Dienstagmorgen dürften Wetterexperten zufolge an einigen Orten mehr als 100 Liter zusammenkommen. Im langjährigen Mittel fallen in Sachsen-Anhalt im gesamten Monat September 40 Liter.

Am Flüsschen Chemnitz überschritt der Wasserstand am Abend die Hochwasserwarnstufe 1. Der Pegel zeigte gleichbleibende 1,85 Meter an, wie die Chemnitzer Stadtverwaltung mitteilte. Die Zwönitz und die Würschnitz befanden sich mit Wasserhöhen von gut 1,20 Meter noch außerhalb der Hochwasserwarnstufen. In Grüna und Mittelbach hatte die Feuerwehr am Nachmittag die Anwohner mit Lautsprecherwagen vor steigenden Wasserständen an Sandbach und Wiesenbach gewarnt. In Reichenbrand warnten die Behörden vor einem Anschwellen des Kappelbachs.

Im Süden Brandenburgs haben die Regenfälle der vergangenen Tage die Wasserstände der Lausitzer Neiße und im oberen Abschnitt der Spree steigen lassen. Am Spree-Pegel Spremberg (Spree-Neiße) sei mit dem Überschreiten des Richtwerts der Alarmstufe 2 zu rechnen, am Dienstagmittag werde vermutlich die Alarmstufe 3 erreicht oder auch überschritten, teilte das Hochwassermeldezentrum Cottbus am Montag mit. Der Schutzbereich der Talsperre Spremberg stehe vollständig zur Verfügung.

Auch die Deutsche Bahn hatte wieder einmal unter den Witterungsunbilden zu leiden. Nach Klimaanlagenausfällen im Hochsommer machte nun der Regen Probleme. Beim ICE 1654 von Berlin nach Leipzig drang am Montagmorgen Wasser in den Innenraum zweier Wagen ein. Wasser tropfte von der Decke. Der betroffene Zugteil wurde nach Bahnangaben in Leipzig aus dem Verkehr gezogen.