Im Skandal um die Todesschüsse auf den Teenager Trayvon Martin bot der Polizeichef seinen Rücktritt an. Doch die Behörden hielten ihn zurück.

Washington. Nach den Schüssen auf einen schwarzen Teenager in Florida hat der Angeklagte Medienberichten zufolge auf „nicht schuldig“ plädiert. Wie der Sender CNN berichtete, habe dessen Anwalt zudem beantragt, dass der tatverdächtige Wachmann George Zimmerman nicht persönlich bei der Anklageverlesung am 8. Mai erscheinen muss. Derweil bleibt der zuständige Polizeichef Bill Lee zunächst doch im Amt. Nach dem Skandal um die Schüsse auf den unbewaffneten Teenager in der Ortschaft Sandford hatte Lee seinen Rücktritt angeboten. Medienberichten zufolge lehnte das stätische Komitee dies jedoch ab.

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Der spanisch-stämmige Zimmerman soll Ende Februar 17 Jahre alten Schwarzen Trayvon Martin bei einer Patrouille in einem Weißen-Viertel erschossen haben. Zimmerman beruft sich auf Notwehrgesetze. Erst Anfang des Monats - nach einer landesweiten Welle der Empörung - wurde er wegen Mordes angeklagt. Vergangene Woche hatte sich der Angeklagte im Gerichtssaal bei den Eltern des Opfers entschuldigt.

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Seit Montag ist Zimmerman gegen Kaution von 150.000 Dollar (rund 114 000 Euro) und unter schweren Sicherheitsauflagen bis zur Verhandlung auf freiem Fuß. Wo er sich aufhält, wurde nicht bekannt. Sein Verteidiger hatte zuvor gesagt, dass sich der 28-Jährige bis zum Prozess wahrscheinlich weiterhin vor der Öffentlichkeit verbergen werde, wie er es bereits vor seiner Festnahme getan hatte. Sowohl Zimmerman als auch seine Familie hätten mehrere Todesdrohungen erhalten, zitierte der Sender CNN den Anwalt.