Der oberste Polizist der Ortschaft Sanford habe US-Medien zufolge nach den Todesschüssen auf Trayvon Martin den Dienst quittiert.

Washington. Im Skandal um die Todesschüsse auf den schwarzen Teenager Trayvon Martin in Florida ist der zuständige Polizeichef zurückgetreten. US-Medien berichteten am Montag, der oberste Polizist der Ortschaft Sanford, Bill Lee, habe den Behörden seine Kündigung vorgelegt. Wegen der schweren Vorwürfe gegen ihn hatte er sein Büro bereits vorübergehend geräumt.

+++ Die USA denken wieder schwarz-weiß +++

Die Öffentlichkeit hatte Lee angekreidet, dass er den Hobby-Wachmann Georg Zimmerman nicht hatte festnehmen lassen, nachdem dieser den 17-jährigen Teenager auf einer Patrouille erschossen hatte. Zimmerman beruft sich auf Notwehrgesetze. Erst Anfang des Monats – nach einer landesweiten Welle der Empörung – war er wegen Mordes angeklagt worden. Am Montag kam Zimmerman bis zur Verhandlung gegen eine Kaution von 150 000 Dollar (rund 114 000 Euro) bis zur Verhandlung auf freien Fuß.

+++ „Hobby-Polizist" in Florida wird des Mordes angeklagt +++

Der Fall hatte in den USA eine heftige Debatte über Rassismus ausgelöst. Zimmerman, dessen Mutter aus Lateinamerika stammt, soll Ende Februar den unbewaffneten Martin bei einer Patrouille in einem sogenannten Weißen-Viertel von Sanford erschossen haben. Er beruft sich auf Notwehrgesetze. Erst Anfang des Monats – nach einer landesweiten Welle der Empörung – wurde er wegen Mordes angeklagt. Vergangene Woche hatte sich Zimmerman im Gerichtssaal bei den Eltern des Opfers entschuldigt. (dpa)