Es geht Schlag auf Schlag: Gestern musste die 21-jährige Neele aus Dresden gehen. Bereits heute wird die Siegerin des Model-Castings gekürt.

Köln/Hamburg. Drei junge Frauen fiebern im Finale auf den Sieg, aber nur eine kann es werden. Chefjurorin Heidi Klum, 37, und ihre Partner Qualid „Q“ Ladraa und Kristian Schuller bestimmen an diesem Donnerstag zum fünften Mal, wer „Germany's next Topmodel“ wird. Für die jungen Kandidatinnen geht es dabei Schlag auf Schlag: Nach dem „Halbfinale“ mit vier Bewerberinnen am Mittwochabend wird das Finale mit den letzten dreien nur 24 Stunden später ausgetragen. 23.000 Mädchen hatten sich beworben. Hanna (18) aus Wesel, Laura (23) aus Düsseldorf und Alisar (22) aus Mattighofen (Bezirk Braunau/Österreich) haben es bis ins Finale geschafft. Neele, die 21-jährige Dresdner Architekturstudentin, ist am Mittwoch ausgeschieden.

In den einschlägigen Internet-Foren gilt die laufende fünfte Staffel als die langweiligste von allen, weil ein Zickenkrieg weitgehend ausblieb. Klum bemühte sich zwar immer mal, die Fronten zu verschärfen (“Wer meinst du, sollte als nächstes gehen?“), aber es half nicht viel. Hanna gab noch am Montag bei der Pressekonferenz freimütig zu: „Ich glaube schon, dass es interessanter gewesen wäre, wenn wir uns mal etwas gezankt hätten.“ Die Einschaltquote der Show ist erstmals gesunken. Aktuell liegt die fünfte Staffel bei einem durchschnittlichen Marktanteil von 17,6 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe von 14 bis 49 Jahren. Im vergangenen Jahr waren es noch 23,1 Prozent. Die Quote ist aber immer noch sehr gut für ProSieben, so dass Klums Vertrag gerade um mehrere Jahre verlängert wurde. ProSieben-Geschäftsführer Thilo Proff hatte am Sonntag gesagt, Klums Show werde „auch in den kommenden Jahren“ ein Highlight im Programm des Senders sein.

Kritik wird immer wieder laut, weil die Show zu sehr als sensationsheischende Soap-Opera inszeniert sei und ein falsches Bild von der Mode- und Model-Branche vermittle. Die Siegerin darf sich auf eine schöne Karriere freuen, wie Heidi Klum sagt: Sie werde auf dem Titel der deutschen Ausgabe der Zeitschrift „Cosmopolitan“ zu sehen sein, außerdem warten auf sie „lukrative Kampagnen im Gesamtwert von über 400 000 Euro“. Klum wehrt sich gegen die Vorwürfe, sie gehe als Jury-Chefin zu hart mit den Kandidatinnen um. „Das Leben als Model ist kein Zuckerschlecken“, sagt die 37-Jährige im Interview mit der "Gala". Zudem biete sie den Kandidatinnen außergewöhnlich gute Chancen: „Gerade zu Beginn sahnt normalerweise kein Model richtig große Kampagnen ab, wohnt keine in einer Luxuswohnung oder arbeitet mit den besten Fotografen. Genau das bekommen aber meine Mädchen.“ Die Entscheidung darüber, ob sie die oft „extravaganten Shootings“ mitmachen wollten, liege allein bei den Kandidatinnen. Heidi Klum: „Keine wird gezwungen, zu bleiben oder das zu machen, was wir von ihr verlangen. Jedes Mädchen kann jederzeit nach Hause gehen.“