Es ist einer der bislang größten bayerischen Gammelfleischskandale: Ein Schlachter soll tonnenweise verdorbenes Fleisch verkauft haben

Deggendorf. Weil er mit tonnenweise vergammeltem oder minderwertigem Fleisch gehandelt haben soll, steht seit Montag ein 56 Jahre alter Schlachter aus Niederbayern vor dem Landgericht Deggendorf. Der Mann soll mit seinem Großhandel teilweise seit Jahren abgelaufene Ware an Fleischproduzenten geliefert haben. Die Staatsanwaltschaft beziffert den Schaden, der durch den Betrug entstanden ist, auf rund 100 000 Euro.

Der Schlachtermeister aus Metten hatte Geschäftsbeziehungen zu einer Reihe von Unternehmen in Deutschland und im Ausland. So soll er auch Betriebe in den Niederlanden, Österreich und Russland beliefert haben. Diese Firmen exportierten ihre Produkte dann bis nach Asien und Afrika.

Die Staatsanwältin führte zu Beginn des Prozesses vor der Deggendorfer Wirtschaftsstrafkammer aus, dass der Schlachter beispielsweise verdorbenes Schweinefleisch unter frischeres Fleisch mischen ließ. In einem Fall habe der Mann sogar Fleisch, das ein Abnehmer wegen der Qualitätsmängel nicht annahm und zurückschickte, zum Weiterverkauf wieder eingelagert.

Der Fall war 2006 bekanntgeworden, für den Prozess sind zunächst zwei Verhandlungstage geplant. (dpa/abendblatt.de)