81 Kommunen auf dem Prüfstand: Wie gut sind Umwelt, Sportangebote, Ärztedichte? Auf dem letzten Platz: Herne.

Hamburg. Deutschlands gesündeste Großstadt ist Ulm. Der 120 000-Einwohner-Ort in Baden-Württemberg bietet die besten Lebensbedingungen. Das ergab eine Studie der Medizinischen Hochschule Hannover, in Auftrag gegeben von der in Hamburg erscheinenden Zeitschrift "Healthy Living". Erlangen und Heidelberg belegen die Plätze zwei und drei. Hamburg kommt auf Rang 23 von 81 Städten. Die Schlusslichter der Tabelle bilden Halle (Sachsen-Anhalt) und die Ruhrgebietsstädte Gelsenkirchen und Herne. Berücksichtigt wurden zum Beispiel Daten über Klima und Luftverschmutzung, die Zahl der Haus- und Kinderärzte, Sportangebote, Kita-Plätze und die soziale und wirtschaftliche Lage.

Die Lebensumstände unterscheiden sich danach deutlich. Ein heute in Saarbrücken geborenes Mädchen habe eine um 2,6 Jahre geringere Lebenserwartung als eine Gleichaltrige in Stuttgart, heißt es. Unter den gesündesten Städten befinden sich überdurchschnittlich viele Orte aus Süddeutschland, während Kommunen im Osten und auch im Ruhrgebiet eher schlecht abschneiden.

Die Verfasser der Studie gehen davon aus, dass die sozialen Umstände mehr Einfluss auf den Gesundheitszustand haben als die medizinische Versorgung. So machte sich für Hamburg das höchste Durchschnittseinkommen bezahlt. "Wohlstand hält gesund", heißt es, "er verringert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Depressionen und bestimmte Krebsarten." Unter den Minuspunkten: "Es mangelt deutlich an Ärzten, Krankenhausbetten und Krippenplätzen." Dazu Hartmut Stienen, Sprecher der Gesundheitsbehörde: "Wir freuen uns, dass wir im oberen Drittel sind, aber an der Seriosität einzelner Gesundheitsdaten haben wir erhebliche Zweifel."