HAMBURG. Warum ist Ulm Deutschlands gesündeste Stadt? Für den ersten "Gesundheitsatlas" verglichen Mitarbeiter der Medizinischen Hochschule Hannover und die Zeitschrift "Healthy Living" die 81 größten deutschen Städte. "Wer in der Universitätsstadt an der Donau lebt", heißt es in der Auswertung, "hat es gesund."

Die beiden wichtigsten Gründe dafür: die gute wirtschaftliche Lage und viele Arbeitsplätze. Das sorge für zufriedene Bürger. Ulm hat noch mehr Pluspunkte, etwa sehr viele Hausärzte. Dadurch sei der Weg zur nächsten Praxis kurz, es gebe kaum Wartezeiten.

Außerdem: "Die Ulmer sind Deutschlands eifrigste Theaterbesucher." Sie tun das 1,75-mal pro Jahr. Auch das komme der Gesundheit zugute, "denn geistige Fitness und schöne Erlebnisse fördern die Gesundheit im Alltag". Einzige Wermutstropfen: Es gibt in Ulm wenig Krippenplätze und kaum Möglichkeiten, sich in Parks zu erholen.

Die höchste Lebenserwartung haben die Bewohner von Stuttgart. Dort werden derzeit geborene Frauen 82,8 Jahre alt, Männer 77,8 Jahre. Bei Schlusslicht Gelsenkirchen sind es nur 80,3 und 73,7 Jahre.

Auch bei der medizinischen Versorgung gibt es Unterschiede: In Ostdeutschland fehlen Fachärzte, im Ruhrgebiet Allgemeinmediziner. So kommen in Mülheim/Ruhr nur 30 Allgemeinärzte auf 100 000 Einwohner, in Freiburg und Würzburg 78. Bei den Klinikbetten liegt der Süden ebenfalls vorn: In Heidelberg stehen für 1000 Einwohner 22,8 Betten bereit, beim Tabellenletzten Bergisch Gladbach (Nordrhein-Westfalen) 4,4. Kiel hat die sauberste Luft, Magdeburg ist die grünste Stadt, gemessen an den Erholungsflächen. Freiburg bietet die meisten Volkshochschulkurse. Beim Sport ist München spitze: Hier sind 395,1 Menschen pro 1000 Einwohner im Sportverein. Abgeschlagen der Osten: Chemnitz hat nur 118,4 Vereinsmitglieder pro 1000 Einwohner. (AP/cri)

Wo Deutschland am gesündesten ist. Die Übersichtskarte im Internet: http://www.healthyliving.de/titelthema/staedte-test.html