Die Ermittlungen im Fall Marta Russo gehören zu den aufwendigsten in der italienischen Geschichte. In den sechs Jahren bis zum jetzigen Urteilsspruch in dritter Instanz ermittelten 80 Polizeibeamte der Sonderkommission ausschließlich in diesem Fall. 231 Experten untersuchten den Hergang am Tatort, allein 45 Ballistiker versuchten, die Flugbahn der Kugel nachzuvollziehen. Die Fachleute schrieben Gutachten von insgesamt 5500 Seiten über den Tathergang. Zum ersten Mal schaltete sich der Staatspräsident in die Beweisaufnahme eines Prozesses ein: Weil der Staatsanwaltschaft keine Ermittlungserfolge gelangen, versuchte sie eine Zeugin zu erpressen. Die Aussagen mussten gestrichen werden. (egl)