Wenn Tötungsverbrechen nicht erkannt werden, liegt das in der Regel nicht an einer perfekten Ausführung der Tat, sondern an falschen Diagnosen bei der Leichenschau. Die Statistik registriert in Deutschland jährlich rund 900 000 Sterbefälle. Rechtsmediziner haben festgestellt, dass Jahr für Jahr zwischen 10 000 und 20 000 unnatürliche Todesfälle als natürliche deklariert werden. Häufig werden Würgemale nicht erkannt, in anderen Fällen bescheinigt der Arzt einen Herzinfarkt, obwohl es sich um Giftmord handelte, oder ein Säugling starb offiziell den plötzlichen Kindstod, obwohl er erstickt wurde. Solche Fehler kommen in der Regel dann vor, wenn kein Verdacht auf ein Verbrechen vorliegt.