“Es bleibt erschreckend, wie unbedarft und verantwortungslos immer noch viele Menschen mit einer HIV-Infektion umgehen. Andererseits ist dieses...

"Es bleibt erschreckend, wie unbedarft und verantwortungslos immer noch viele Menschen mit einer HIV-Infektion umgehen. Andererseits ist dieses Verhalten verständlich, weil unsere Gesellschaft diese Krankheit weiter tabuisiert und zu wenig für Prävention und Aufklärung - und Forschung - leistet. Wer sich mit HIV infiziert hat, versteckt sich meistens, weil er oft niemanden kennt, mit dem er über seine Krankheit offen reden kann. Er führt ein Leben im Verborgenen und Geheimen. Die Lebensumstände können dabei belastender werden als die Krankheit selbst. Es bedarf offensichtlich solcher Fälle von sogenannten Prominenten, damit sich unsere Gesellschaft das Problem HIV wieder ins Bewusstsein holt. Wir müssen lernen, eine HIV-Infektion als normale Krankheit zu akzeptieren und entsprechend mit ihr umzugehen. Die aus der HIV-Infektion resultierende Folgekrankheit Aids droht die größte Seuche in Deutschland und der ganzen Welt zu werden. Um das zu verhindern, müssen wir uns offensiv mit diesem Thema beschäftigen und dürfen dabei niemanden ausgrenzen." Der Hamburger Michael Stich war einer der erfolgreichsten deutschen Tennisprofis und 1991 Wimbledonsieger. Mit seiner Michael-Stich-Stiftung setzt er sich seit 1994 für HIV-infizierte, -betroffene und an Aids erkrankte Kinder ein.