Es waren 35 000 Bewerber aus aller Welt. Mirjam Novak hat es unter die letzten 16 Kandidaten geschafft.

Sie ist 28, bildhübsch, kommt aus Erlangen und kämpft um den Traumjob auf Hamilton Island im australischen Queensland. Anfang Mai fällt die Entscheidung, wer für sechs Monate als Insel-Hausmeister auf dem Eiland "arbeiten" darf - und dafür auch noch 80 000 Euro Gehalt kassiert. Das Abendblatt sprach mit der Jung-Schauspielerin, die in dem Horrorfilm "Evil Eyes" immerhin neben Hollywoodgrößen wie Adam Baldwin (47) und Udo Kier (54) zu sehen ist.


Hamburger Abendblatt:

Hatten Sie mit diesem Erfolg gerechnet?

Mirjam Novak:

Sicher konnte ich mir natürlich nicht sein, aber ich bin im Internet-Voting unter den Top 4 der Europäer gelandet, also Platz 18 von 35 000 Kandidaten. Wenn ich gar keine Chance gehabt hätte, wäre ich gar nicht so weit gekommen.



Abendblatt:

Hat es geholfen, dass Sie sich im Bewerbungsvideo im Bikini zeigen?

Novak:

Das wird nicht den Ausschlag gegeben haben! Der Kleidungswechsel soll den Sprung vom vereisten Deutschland an den Strand von Queensland symbolisieren.



Abendblatt:

Wie sind Sie auf die Idee zu dem Video gekommen?

Novak:

Als ich im Internet gelesen hatte, was die Anforderungen an den Insel-Ranger sind: Pool sauber machen, Fische füttern, Post einsammeln, kam ich gleich auf die Idee, dass es witzig wäre, die deutsche, winterliche Version davon zu zeigen. (Video zu sehen unter: www.islandreefjob.com )



Abendblatt:

Sie reisen als einzige Deutsche zum Vorstellungsgespräch nach Australien. Wie groß ist der Wirbel um Sie?

Novak:

Als ich unter die 50 ersten Kandidaten gewählt wurde, wollte mich ein Radiosender interviewen. Und ich dachte nur: Oh, mein Gott! Eine halbe Stunde später ist alles über mich hereingebrochen, die Anfragen von Radio-, Fernsehstationen und Zeitungen.



Abendblatt:

Man mag es kaum glauben, dass ausgerechnet eine Deutsche den begehrtesten Job der Welt ergattert ...

Novak:

Wir Deutschen sind vielleicht zu große Realisten. Viele Länder wie Taiwan, Irland oder Frankreich haben zum Beispiel das Internet-Voting sehr sportlich gesehen, die waren da sehr dahinter, dass ihre Kandidaten den Job kriegen. Das bringt natürlich Stimmen. Ich bin jedenfalls reif für die Insel.



Abendblatt:

Immerhin hat TV-Moderator Stefan Raab Sie in seine Show eingeladen ...

Novak:

Meine größte Angst war, mich zu blamieren. Aber ich glaube, dass ich mich ganz gut geschlagen habe. Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich heil die Treppe hinuntergekommen bin. Wenn ich gleich zu Anfang meines Auftritts auf die Klappe gefallen wäre, das wäre schon blöd gewesen.



Abendblatt:

Wer den Job ergattert, darf jemanden auf die Trauminsel mitnehmen. Wen würden Sie wählen?

Novak:

Ich würde meine zwei besten Freundinnen fragen. Die eine könnte die ersten sechs Wochen kommen, und die andere die nächsten Wochen. Also nur wir Mädels.