Bereits vor dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs soll es erhebliche Probleme an der benachbarten U-Bahn-Baustelle -gegeben haben. Wie die Kölner Stadtverwaltung am Freitagabend mitteilte, soll laut Baustellenprotokollen der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) schon im September 2008 ein sogenannter hydraulischer Grundbruch im gleichen Baubereich passiert sein. Bilder der Unglücksstelle.

Ein solches Ereignis wurde in den vergangenen Tagen von Experten immer wieder als wahrscheinliche Ursache des Kölner Unglücks ins Gespräch gebracht.

Außerdem sollen damals "Wasserdurchlässigkeiten bei Schlitzwänden" in der U-Bahn-Baustelle aufgetaucht sein. In einem veröffentlichten Schreiben an die Kölner Verkehrs-Betriebe forderte Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) eine detaillierte Stellungnahme. Die jetzt bekanntgewordenen Hinweise würden Laien aufgrund des Unglücks "außerordentlich brisant erscheinen", schrieb Schramma in dem Brief. Am Freitag ließ er die neuen Vorwürfe bei einer Sondersitzung des Koordinierungsstabs "Unglück Waidmarkt" beraten. Bei dem Einsturz des Archivgebäudes und zweier Nachbarhäuser Anfang März waren zwei Menschen ums Leben gekommen.