Die Versteigerung des Nachlasses von Yves Saint Laurent brach bereits an den ersten beiden Tagen sämtliche Rekorde. Jetzt endete die Auktion mit einer Summe von 373,5 Millionen Euro. Damit wurden alle Erwartungen übertroffen.Bilder des Modeschöpfers.

Die Nachlass-Auktion von Yves Saint Laurent hat schon von Beginn an sämtliche Erwartungen übertroffen. Seit Montag jagt ein Rekord den Nächsten. Ein Werk von Henri Matisse kam für 35,9 Millionen Euro unter den Hammer und auch die Holzfigur "madame L.R." von Constantin Brancusi wurde nicht für die geschätzten 20 Millionen, sondern für mehr als 29,1 Millionen versteigert. Die Farbkomposition von Piet Mondrian brachte glatt das Doppelte vom Schätzwert, nämlich 21,5 Millionen ein.

Mittwochabend verkündete das britische Auktionshaus Christie's, dass insagesamt 373,5 Millionen Euro eingenommen worden sind. Das ist mehr als bisher je bei einer privaten Kunstsammlung zusammenkam. "Ich bin sehr glücklich heute Abend", sagte Laurents Lebensgefährten Pierre Berge vor der Presse. Er sei sich sicher, dass die Käufer ihre ersteigerten Objekte "mögen" werden.

Der langjährige Lebensgefährte des verstorbenen Modeschöpfers, Pierre Berge, hatte bereits am zweiten Abend der Jahrhundertauktion über 306 Millionen Euro mit der gigantischen Kunstsammlung eingenommen. Es ist ja auch die teuerste, jemals versteigerte Privatsammlung der Welt. Am Dienstag wurden im britischen Auktionshaus , welches die umfangreiche Versteigerung organisierte, vergoldete Silberpokale aus dem ehemaligen Königshaus von Hannover für eine unwahrscheinlich hohe Summe von mehr als 6,1 Millionen versteigert worden. Dieser Preis hat den Schätzwert der Trink- und Herzpokale bei weitem übertroffen. Das Auktionshaus sprach von einem hundertprozentigen Erfolg. Auch der Lüneburger Silberpokal brachte eine Menge Geld ein. Nach Angaben des Auktionshauses wurden dafür 613.000 Euro bezahlt. Im Jahre 1666 hatte die Stadt Lüneburg den 1,13 Meter hohen Pokal dem Welfen-Herzog Georg Wilhelm als Geschenk überreicht.

Bei dem enormen Millionenbetrag blieb der Silberschatz für Lüneburg allerdings unerreichbar; trotz des extremen Interesses. "Wir haben nicht mitgeboten", sagte der Vorsitzende des Museumsvereins des Museum für das Fürstentum Lüneburg, Karl-Albrecht Sellmann. Er hatte gehofft, den Pokal wenigsten als Dauerleihgabe nach Lüneburg holen zu können.

Die erfolgreichste Auktion einer privaten Kunstsammlung ist heute beendet. Mit einem Großteil des Erlöses will Berge die medizinische Forschung, inbesondere die Aidsforschung, unterstützen.