Hamburg. Rugenbergen siegt 2:0 in Barmbek, Bachir soll „geschwalbt“ haben, Buxtehude mit Elferdrama, Lurup vors Sportgericht.

Einen Millimeter weiter. Rugenbergens Trainer Ralf Palapies erlebte am Sonntag beim HSV Barmbek-Uhlenhorst ein emotionales Spiel. Erst war er gar nicht zufrieden mit seiner Mannschaft. Er schimpfte! Seit dem ersten Spieltag hatte Oberligist SVR keinen Dreier mehr geholt. Palapies sprach bereits vom Abstiegskampf, und gegen BU sah es gleich von Beginn an nicht gut aus. Aus dem Nichts fiel in der 20. Minute aber das 1:0 durch SVR-Stürmer Raoul Bouveron, der schneller als Barmbeks herausgelaufener Keeper Kaspars Plendinskis war.

„Das war schon überraschend“, sagte Palapies später lächelnd. BU drängte und „Palla“ brach zusammen, als Pascal Haase das vorentscheidende 2:0 vergab. Am Ende war es Patrick Hoppe, der die Gäste mit dem 2:0 jubeln und den Trainer Luftsprünge machen ließ (85.). Es ist ein schönes Gefühl, sich einen Millimeter aus dieser Lage befreit zu haben. Wir wollten diese Saison den nächsten Schritt machen – nach Platz acht in der letzten Serie wollten wir unter die Top sieben. Stattdessen sind wir im Abstiegskampf. Damit muss man sich erst mal anfreunden, das kannte ich bisher nicht“, so Palapies.

Würde Bachir nicht machen. Wie ein Trainer in seiner Analyse kurz und knackig auf den Punkt kommen kann, zeigte Billstedts Dennis Kreutzer nach dem 0:0 im Hansa-Landesligaspiel bei Hamm United. „Das war ein Grottenkick auf einem Grottenplatz mit einem Grottenschiedsrichter“, sagte Kreutzer. Seine Kritik am eigentlich stark pfeifenden Unparteiischen bezog sich auf die 85. Minute: Der Billstedter Mou-Inzou Bachir tauchte alleine vor Hamms Torwart Samuel Graudenz auf, wurde scheinbar von einem Gegenspieler behindert – und fiel. Schiedsrichter Enis Mejahdi (Germania Schnelsen) pfiff und legte damit – wiederum im ersten Moment scheinbar – die Story des Spiels fest: Unterlegene Billstedter holen glücklichen Derby-Sieg. Doch Mejahdi eilte zum Tatort und zeigte Bachir die Gelbe Karte für eine Schwalbe. „Alleine vor dem Tor lässt sich doch kein Spieler mehr fallen“, schimpfte Billstedts Manager Wolfgang Krause von außen und auch Kreutzer ärgerte sich: „Wir waren schlecht und das macht unser Spiel nicht besser, aber das war ein Elfer. Wir sagen Mo häufiger, er soll fallen, wenn er wirklich getroffen wird. Er läuft nämlich häufig weiter. Er würde einfach keine Schwalbe begehen. Das tut er nicht.“

Jedenfalls blieb es beim 0:0 und der umstrittene Hammer Trainer Ayhan Türkkan bescheinigte seiner in dem mauen Kick durchaus überlegenen Mannschaft „ein sehr gutes Landesligaspiel. Uns fehlt nur ein Quäntchen Glück“. Der Hammer Vorstand würde weiter zu ihm stehen, obwohl sich die Mannschaft statt im Auf- im Abstiegskampf befindet: „Ich mache mir keine Sorgen um meinen Job. Die Frage braucht man mir jetzt auch nicht jede Woche zu stellen. Bei uns wissen alle, woran es liegt. Bald werden die Rädchen wieder ineinandergreifen und wir kommen da wieder raus.“


Ein Rätsel steht bevor. Fein säuberlich aufgeteilt hat Oberligist SC Condor bisher seine Saison. Gegen Spitzenmannschaften wird zuverlässig verloren (viermal), alle anderen Teams werden geschlagen (bereits neun Siege). Im kuriosen Oberligaspiel in Wedel schien diese Serie zu reißen. Bis zwei Minuten vor dem Ende lag die Mannschaft von Trainer Christian Woike mit 2:3 hinten. Dann kam Carlos Flores! Der kleine „CF17“ traf per Kopfball zum 3:3 (88.) und nach einem Gestocher zum 4:3 (90.). Wedels Keeper Lucas Albracht sah jeweils nicht gut aus. Im Spiel gegen Buchholz gilt es nun am kommenden Wochenende für Condor, das Rätsel zu lösen, ob der Gegner – aktuell auf Tabellenplatz vier – eine Spitzenmannschaft darstellt? Dann würde laut Serie leider kein Dreier drin sein. „Ich habe Buchholz erst einmal gesehen, kann dazu erst nach dem Spiel was sagen“, so Woike. „Vielleicht gewinnen wir ja mal gegen eine Spitzenmannschaft. Wir sind jedenfalls noch keine. Denn wir gewinnen unsere Spiele nicht immer aufgrund von Überlegenheit. Davon sind wir noch weit entfernt.“

Prognose nicht erfüllt. Eine klare Forderung stellte Buxtehudes Trainer René Klawon nach dem 2:3 im Oberligaspiel beim Klub Kosova, bei dem Nico Matern einen Elfer verschoss, an Kepper Sousa da Silva. Der 37-Jährige solle die Strafstöße des Tabellenletzten schießen. Denn: „Kepper würde hundertprozentig treffen.“ Gegen Türkiye kam die Chance bei einem frühen Handelfmeter, doch Sousa da Silva scheiterte in der 20. Minute an Türkiyes Torwart Tobias Braun. Da auch sonst kein Treffer fiel, endete das Spiel 0:0. „Ich habe vor und im Spiel noch mal angesagt, dass Kepper schießt. Ich kann mich nicht erinnern, wann er je verschossen hat“, trauerte Klawon. „Wer den nächsten Elfer schießt, weiß ich jetzt noch nicht.“

„Banner-Gate“ vor dem Sportgericht. Die Kreisligapartie zwischen dem SV Lurup II und dem HFC Falke (3:2 am 16.10.) hat ein Nachspiel. Spieler und Fans des SVL hatten nach dem Siegtreffer zum 3:2 in der 93. Minute Banner des HFC Falke vom Zaun gerissen und die Gäste somit provoziert. Die Begegnung stand kurz vor einem Abbruch. Schiedsrichter Marco Heppner hat einen Sonderbericht verfasst. Somit landen die Geschehnisse, die mit einem Video belegt werden können, vor dem Sportgericht. Ob im schriftlichen oder im mündlichen Verfahren, ist noch offen.