Ein Spektakel der Superlative gab es bei der Eröffnung des Internationalen Deutschen Turnfestes in Frankfurt zu bestaunen. Fast eine halbe Millionen Menschen verfolgten die Feier.

Frankfurt/Main. Als Fabian Hambüchen über dem Wasser des Mains zu schweben schien, war das Internationale Deutsche Turnfest in Frankfurt angekommen. Man feierte, man jubelte, man klatschte - fast eine halbe Million Menschen bestaunten das 1,1 Millionen Euro teure Spektakel, das die Stadt ihren rund 80.000 Gästen zur Einstimmung auf die größte Spitzen- und Breitensportveranstaltung weltweit zum Geschenk machte.

48 Minuten lang wurden Bilder auf eine 150 Meter breite und 30 Meter hohe Wasserwand projiziert, Ballons schwebten majestätisch vor der Skyline der hessischen Metropole, wagemutige Jet-Ski-Fahrer jagten über den Fluss. Für die menschlichen Pyramidenbauer aus Andalusien allerdings war der böige Wind eine echte Herausforderung, die angekündigten Paraglider durften aus Sicherheitsgründen gar nicht erst aufsteigen.

„Die Windverhältnisse waren nicht ganz einfach, aber wir konnten unser Programm zu 80 Prozent umsetzen“, sagte Cheforganisator Thomas Feda. Immerhin: 40.000 Liter Wasser pro Minute wurden durch die Düsen gepresst, die die Wasserwand erzeugten, 200 Kilometer Kabel verlegt. Gesteuert wurde die gigantische Show, die auch ein Feuerwerk und diverse Flammenwerfer beinhaltete, auf einem Mischpult von beachtlichen 25 Metern Länge.

„Diese Eröffnungsveranstaltung war die beste und spektakulärste, die ein Deutsches Turnfest je hatte“, sagte Rainer Brechtken, Präsident des Deutschen Turner-Bundes (DTB). DTB-Generalsekretär Hans-Peter Wullenweber, bezeichnete die Präsentation als „außergewöhnlich und trotzdem sympathisch.“

Auch der in der Vergangenheit oftmals eher steife Festzug geriet diesmal - wenige Stunden vor dem Main-Spektakel - eher zum fröhlichen Happening denn zum zackigen Turnermarsch. Und auch der Festakt in der Paulskirche wurde nicht von eintönigen Reden dominiert. Turner aller Disziplinen zeigten der Prominenz mit Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble an der Spitze lieber bunte Ausschnitte aus dem Alltag in den 20.000 deutschen Turnvereinen.

Da griff der für den deutschen Sport zuständige Minister gern das diesjährige Turnfestmotto „Wir schlagen Brücken“ auf: „Ein Turnfest ist keine Veranstaltung, die schnell wieder in Vergessenheit gerät. Sie schlägt Brücken, stärkt die soziale Kompetenz und fördert den fairen Kampf um Erfolg.“