Usain Bolt hat den Hattrick perfekt gemacht und sich nach den Siegen über 100 und 200 m seine insgesamt sechste Goldmedaille geholt.

London. Wieder Gold für Bolt! Der schnellste Mann der Welt hat sich zum König der Londoner Spiele gekrönt und mit der jamaikanischen Sprintstaffel im Gigantenduell gegen die USA in Weltrekordzeit von 36,84 Sekunden den Olympiasieg eingefahren. Damit hat die selbst ernannte „lebende Legende“ Usain Bolt erneut den Hattrick perfekt gemacht und sich nach den Siegen über 100 und 200 m seine insgesamt sechste Goldmedaille geholt.

„Heute Nacht werden wir London unsicher machen und feiern“, sagte Bolt, „ich habe erreicht was ich wollte - das ist ein wunderbares Gefühl. Ich wusste, dass ein Weltrekord möglich war.“ Den goldenen Staffelstab nahm Bolt als Andenken mit. Nachdem ihm ein Kampfrichter das gute Stück zunächst partout nicht überlassen wollte, bekam der schnellste Mann der Welt es dann doch noch von einem der vielen Volunteers überreicht. Bolt küsste den Stab und verschwand damit in die Katakomben.

Nur Silber blieb für die US-Staffel, die zuletzt bei der WM 2007 im japanischen Osaka triumphiert hatte. Trell Kimmons, Justin Gatlin, Tyson Gay und Ryan Bailey wurde in 37,04 Dritte vor Trinidad und Tobago (38,12). Die ursprünglich drittplatzierten Kanadier wurden nachträglich disqualifiziert, weil ihr dritter Mann Jared Connaughton auf die Linie getreten war. Zusammen mit dem 100-m-Weltmeister und zweimaligen Silbermedaillengewinner von London, Yohan Blake, sowie Nesta Carter und Michael Frater holte Bolt mit der Staffel von der Karibik-Insel nach Peking-Gold und den WM-Siegen in Berlin 2009 und Daegu 2011 den vierten großen Titel in Serie.

Bei der WM 2011 in Daegu hatte Jamaika den Titel in der Weltrekordzeit von 37,04 gewonnen, exakt jener Zeit, in der die US-Staffel nun Silber holte. „Das wäre doch wieder ein schöner Abschluss“, hatte Bolt nach seinem Sieg über die 200 m gesagt. Bereits in den Vorläufen hatten die beiden Top-Sprintnationen ernst gemacht. Jamaika lief ohne Bolt 37,39, die USA legten wenig später ohne Gay mit Landesrekord von 37,38 nach. Es waren zu diesem Zeitpunkt die viert- und fünftbesten jemals gelaufenen Staffelzeiten.

Auf der schnellen Bahn des Londoner Olympiastadions hatten sich die Niederlande (38,29) ebenfalls mit Landesrekord für den Endlauf qualifiziert. Dagegen war die zunächst zweitplatzierte Staffel von Großbritannien wegen eines Wechselfehlers disqualifiziert worden. Das deutsche Quartett mit Julian Reus (Wattenscheid), Tobias Unger (Stuttgart), Alexander Kosenkow (Wattenscheid) und Lucas Jakubczyk (Berlin) hatte am Freitagabend in 38,37 Sekunden als Lauf-Siebte das Finale klar verpasst.

(sid)