Der Außenverteidiger hat sich einen Muskelfaserriss zugezogen. Inzwischen fehlt die gesamte Viererkette der Kiezkicker verletzungsbedingt.

Hamburg. Marius Ebbers lag auf dem Boden des Kraftraums an der Kollaustraße und absolvierte gerade sein Übungsprogramm, während Sportchef Helmut Schulte den Rekonvaleszenten des FC St. Pauli einen kurzen Besuch abstattete: "Na, wie geht es unserem Torjäger denn heute?", fragte der Sportchef. "Alles gut bei mir, keine großen Probleme", so die prompte Antwort - von Max Kruse, der direkt neben Ebbers eine individuelle Einheit absolvierte und mit seinem spontanen Einwurf im Lazarett die Lacher auf seiner Seite hatte. Eine Szene, die zwei Dinge verdeutlicht: Die gute Laune haben sie beim FC trotz langer und prominent besetzter Patientenliste konservieren und auch die Ausfälle kompensieren können. Wie auch eben den des etatmäßigen Torjägers, der von 15 möglichen Partien in dieser Saison lediglich sieben bestritt, St. Pauli aber dennoch kein Sturmproblem bescherte. Allein Mittelfeldspieler Kruse traf bislang achtmal. Aktuell fehlen den Hamburgern acht Profis, darunter sieben potenzielle Stammspieler wie Sebastian Schachten, bei dem gestern ein Muskelfaserriss im linken Oberschenkel diagnostiziert wurde.

Die Unterbrechung des Spielbetriebs kommt André Schubert da gerade recht. Nicht zufällig verzichtet der Trainer in der dritten Länderspielpause der Saison erstmals auf ein Testspiel. "Unser Kader ist nicht mehr so groß, da ist es gut, dass einige eine Pause kriegen. Außerdem ist ja auch unsere zweite Mannschaft noch im Spielbetrieb. Da macht ein Test keinen Sinn", so Schubert, der am Dienstag immerhin Abwehrspieler Moritz Volz nach mehr als siebenmonatiger Abstinenz wieder im Mannschaftstraining begrüßen konnte. Gesellschaft dürfte der 28-Jährige noch in dieser Woche vom wegen Knieproblemen geschonten Kruse erhalten. Und auch Ebbers könnte nach seinem Muskelfaserriss in der Wade für die nächste Partie am 19. November bei Hansa Rostock wieder eine Alternative sein. "Die Ärzte haben bereits grünes Licht gegeben, nur Ebbe fühlte sich in den vergangenen Tagen noch nicht sicher", erklärt Schubert.

Größtes Sorgenkind aber bleibt die Abwehr. Ralph Gunesch ist mit seiner Schulterprellung nach Lasse Sobiech (Reha in München) und Carlos Zambrano, der im Dezember ins Mannschaftstraining zurückkehren könnte, der dritte verletzte Innenverteidiger, Schachten der zweite Außenverteidiger. Der einstige Dauerbrenner Carsten Rothenbach laboriert nach einigen Verletzungen aktuell an einer Achillessehnenreizung. Wann der 31-Jährige, der gestern erneut nur Lauf- und Krafteinheiten absolvierte, wieder einsteigen kann, ist völlig offen. Rothenbach, Zambrano, Sobiech, Schachten: St. Pauli fehlt die komplette Viererkette.