Der Österreicher, der heute in Freiburg sein Startelfdebüt feiert, pflegt eine intensive Vorbereitung. Neue Chance für Maximilian Beister.

Hamburg. Für Paul Scharner ist es ein erprobtes Ritual. Um seinen Körper vor einem Fußballspiel zu aktivieren und anzuregen, vollzieht der Österreicher Surya Bhedana, die (Yoga-)Sonnenatmung. Dieses Wochenende wird er diese Übung das erste Mal als Ernstfall durchführen, seit er beim HSV unter Vertrag steht. Sie wird der letzte Teil einer vielseitig und intensiv gestalteten Vorbereitung sein, bevor er in Freiburg als Vertreter des kranken Michael Mancienne zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz von Beginn an kommt..

Bereits am Freitag studierte der 32-Jährige die Freiburger Angreifer. Für seine Untersuchung ließ er sich von den HSV-Analysten extra ein Video zusammenstellen. Aber auch in den Wochen, als Scharner verletzungsbedingt nur Zuschauer war, begutachtete er die Stürmer des Gegners ganz genau. "Ich versuche immer, dazuzulernen, indem ich schaue, wie sich Stürmer bewegen, um im entscheidenden Moment einen Schritt schneller zu sein", begründet er. Zu seiner Routine vor einem Spiel gehört aber genauso ein ausführliches Gespräch mit seinem persönlichen Coach Valentin Hobel am Tag vor einem Spiel, um mental in den "idealen Leistungszustand" (Scharner) zu kommen.

Der HSV-Neuzugang, der sieben Jahre in der Premier League für Wigan Athletic und West Bromwich Albion spielte, scharrt förmlich mit den Füßen, er ist extrem motiviert und sieht selbst die Gefahr, es zu übertreiben, zu viel zu wollen. Schließlich ist er erfahren genug um die Chance zu wissen, dass er sich mit einer guten Vorstellung dauerhaft ins Team spielen könnte. "Diese Gefahr muss und werde ich in den Griff bekommen. Aber ich habe eine klare Vorstellung, was ich in die Mannschaft einbringen möchte."

Von außen ist Scharner zuletzt aufgefallen, dass der HSV "zu tief" stehe: "Um den Gegner mehr unter Druck setzen zu können, müssen wir höher stehen und mehr Risiko gehen." Zudem komme man besser in die Zweikämpfe, wenn die gesamte Mannschaft weiter vorne stehe. "Schließlich ist Fußball ein Kontaktsport."

Nachdem Thorsten Fink mit Scharner schon eine Veränderung in der Abwehr vornehmen musste, entschied sich der HSV-Trainer gestern dazu, dort keinen weiteren Wechsel vorzunehmen. Marcell Jansen und auch Maximilian Beister erhielten beim Abschlussspiel die orangefarbenen Trikots für die Stammspieler, während Dennis Aogo leer ausging. "Maxi ist ein junger Spieler, der aus Fehlern lernt, das nächste Mal wird er es besser machen", sprach Fink Beister sein Vertrauen aus.