Sie hoffen, sie beten, sie jubeln: 400 Fans begleiten den HSV zum Auswärtsspiel nach Tel Aviv und unterstützen das Team von Labbadia.

Sie sind die letzten Idealisten im Hochglanzprodukt Fußball. 400 Fans begleiten den HSV zum Auswärtsspiel bei Hapoel Tel Aviv. Zu einer Partie, deren sportliche Bedeutung gering ist, da beide Teams für die K.-o.-Runde qualifiziert sind. Die Unterstützung bei Bundesligaspielen ist ebenso unglaublich. 4000 HSV-Fans waren in Nürnberg, 1500 aus Hamburg, der Rest aus allen Teilen der Republik.

Fast bei allen Auswärtspartien wird das komplette Gästekontingent - zehn Prozent des jeweiligen Fassungsvermögens - vom HSV angefordert. "Nur Schalke 04 hat in der Bundesliga noch eine geringfügig bessere Auslastung, danach folgen wir klar als Nummer zwei", sagt der Fanbeauftragte René Koch.

300 "Verrückte" nutzen das Angebot des Klubs, eine Auswärts-Dauerkarte zu erwerben. Die Käufer verpflichteten sich ohne Festpreis zur Abnahme eines Tickets, wo auch immer der HSV spielt - ob in Israel, Osnabrück oder München.

Mirko Beyer hat von Berufs wegen ein Herz für die Fans - er ist Leiter des Mitgliederwesens im Verein. Jetzt hat er mit seinem Buch "Hamburg away - Unterwegs mit den Fans des HSV" eine bemerkenswerte Hommage geschaffen. Deshalb richtete der Hobby-Fotograf, der alle Spiele der vergangenen Saison auf eigene Kosten bereiste, sein Objektiv nicht auf den Rasen, sondern auf die Ränge und fing die vielfältigsten Emotionen ein. Aus 2500 Aufnahmen sortierte er 343 Motive heraus, die daran erinnern, wer die wahren Helden im Fußball sind: die Fans.

In dieser Hinrunde lohnte sich der Aufwand für die HSV-Fans - in der Bundesliga blieben die Hamburger in acht Spielen ohne Niederlage. Nur bei Rapid Wien (0:3) in der Europa League und im DFB-Pokal (2:4 i.E. in Osnabrück) wurde verloren. Aber das Ergebnis ist bei der Frage, ob sie ihre Mannschaft beim nächsten Spiel anfeuern, sowieso unwichtig. Sie sind immer da.

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