Neues Vereinshaus, neue Umkleideräume für den HSV: Der erste Bauabschnitt der Modernisierung soll im Frühjahr 2011 fertig sein.

Hamburg. Still und heimlich wurde monatelang beim HSV an einem Projekt geplant, das den verheißungsvollen Namen "Tor zum Campus" trug. Die Modernisierung der Paul-Hauenschild-Sportanlage in Norderstedt sollte endlich beginnen, nachdem schon im Dezember 2008 erstmals der Masterplan vorgestellt worden war - mit einem angepeilten Investitionsvolumen von zehn Millionen Euro. Im Hintergrund half auch Alexander Otto über seine Sportstiftung mit, indem der HSV-Aufsichtsrat den Architekten Jörg Munzinger und sein ECE-Team unentgeltlich bei der Projektplanung zur Verfügung stellte. Munzinger wirkte bereits beim Bau der Volksbank-Arena mit.

Vor einigen Tagen nun stellte der HSV Norderstedts Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote die Ergebnisse vor, noch vor Weihnachten sollen die ersten Bauanträge gestellt werden. Zwischen dem Lindenhof-Restaurant und den Tennisplätzen soll bis zum Frühjahr 2011 ein modern-funktionales, 300 Quadratmeter großes Vereinshaus für alle Sporttreibenden entstehen. Kostenpunkt: knapp eine Million Euro.

In einem zweiten Schritt ist geplant, den Lindenhof abzureißen und dort zwei Umkleidehäuser zu bauen. Derzeit müssen sich die insgesamt 42 Fußball-Mannschaften noch in einem 1961 errichteten, längst nicht mehr zeitgemäßen Gebäude umziehen.

Abschließend soll die Parkplatzkapazität von 200 auf 350 Fahrzeuge steigen und der Betriebshof neu angelegt werden. Der Bau einer weiteren Halle ist (vorerst) vom Tisch. Bereits im Oktober wurde mit dem 700.000 Euro teuren, hochmodernen Kunstrasen das erste "Modul" eingeweiht. Fast ebenso wichtig für die Fußballer ist das im Vergleich zu früheren Jahren weitaus bessere "Greenkeeping" - die Plätze befinden sich in einem viel besseren Zustand.

Antreiber der Modernisierung sind Aufsichtsrat Otto Rieckhoff (Delegierter Ochsenzoll), Vorstand Oliver Scheel sowie Ochsenzoll-Vorsitzender Holger Criwitz. Sie wollen, um alle Vorhaben umsetzen zu können, die Besitzverhältnisse vereinfachen. "Inhaber" der 130.000 Quadratmeter großen Anlage mit neun Rasen- und zwei Kunstrasen- sowie sieben Tennisplätzen und den beiden Hallen ist der "HSV Ochsenzoll", die Nutzungsrechte hat der HSV e. V., der auch die Betriebskosten trägt. Die Jürgen-Werner-Schule mit dem Internat, das derzeit 17 Jugendliche beherbergt, sowie die Lindenhof-Gaststätte gehören der Paul-Hauenschild-Stiftung.

Derzeit laufen Bestrebungen, den HSV Ochsenzoll aufzulösen und auch das Internat und die Lindenhof-Gaststätte in den HSV e. V. zu überführen. Die Stiftung hat ihre grundsätzliche Bereitschaft dazu erklärt, doch Vorstand Gerhard Flomm stellt klar: "Wir dürfen Grundstück und Gebäude nicht verschenken. Derzeit wird ein Verkehrswertgutachten erstellt." Und das kann für den HSV teuer werden. Allein das Internat kostete 2001 2,7 Millionen Euro.

Wann und in welchem Umfang die Baumaßnahmen erfolgen können, kann (außer dem bereits verabschiedeten Vereinshaus) derzeit niemand seriös beantworten. Von den einmal genannten zehn Millionen Euro Investitionen ist längst nicht mehr die Rede, schließlich benötigt der HSV alle finanziellen Ressourcen für die Weiterentwicklung der Profi-Abteilung. Der ursprünglich vorgesehene Bau einer Halle in der Nähe des Anwesens von Uwe Seeler taucht in den aktuellen Planungen nicht mehr auf.

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