"Das Viertelfinale gucke ich auf jeden Fall auf dem Fanfest", sagt Simon Koopmann . Denn auf dem Heiligengeistfeld ertönt das Fußball-Lied "Schlaaand" seiner Band Kaiserkind. Doch während die ersten EM-Plätze noch unklar sind, hat das Hamburger Punkrock-Quintett bereits gehörig Titel abgeräumt.

"Unser Sound beißt sich in den Ohren fest", sagt der 27-jährige Sänger - ein lässiger Jeanstyp mit rotem Dreitagebart. Seine musikalische Laufbahn begann allerdings mit sanfteren Klängen: Auf Flöten- und Klavierstunden folgten Schul- und Kirchenchöre, bevor er es mit zwölf erstmals in Rockbands krachen ließ. Musik sei schon immer "so 'ne Art Traum" gewesen. Nach dem Fachabi kam aber erst mal "eine Portion Realismus" dazu: Koopmann ließ sich als Diplom-Finanzwirt ausbilden.

Planungsgeschick kann er derzeit gut gebrauchen, um Kaiserkind zu managen. Die Band ist dabei nicht nur künstlerische, sondern teils auch reale Familie: Bruder Christian (30) spielt Gitarre, Niklas (16) hilft beim Marketing. Und während Koopmann als Tennistrainer beim Winterhude-Eppendorfer Turnverein Körper und Portemonnaie in Form hält, setzt er beim Pokern in seiner Eimsbüttler WG gern auf Risiko.

Zum Glück hat er mit "Mel" eine flexible Freundin. Sie ist beides: Fußball- und Kaiserkind-Fan.