Ascona. Was schon dem Literaten Hermann Hesse lieb war, soll den deutschen Fußballern in den kommenden Wochen teuer sein. Heute beziehen Michael Ballack und Co. im noblen Fünf-Sterne-Superior-Hotel "Il Giardino" im schweizerischen Ascona ihr Quartier für die Europameisterschaft. Der Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw wird es in der exklusiven Anlage, eingebettet zwischen malerischen Hügeln und dem berühmten Lago Maggiore, wie immer an nichts fehlen.

"Die Mimosen, Kamelien und Magnolien stehen bereits in voller Blüte, der Frühling ist da!", heißt es auf der Internet-Seite des mit einem Michelin-Stern gekürten Hotels, in dem sich alle auf die Ankunft der DFB-Auswahl freuen. "Es ist für uns eine Riesenehre, dass wir die deutsche Mannschaft beherbergen dürfen. Das ist die beste Besetzung mit einem Team, die man sich wünschen kann", sagt Marketingleiter Patric Vogel, obwohl er als Schweizer natürlich seinen Eidgenossen während der EM die Daumen drückt.

Seit Sonntag ist das Hotel mit zwei Restaurants, einem luxuriösen Wellnessbereich, diversen In- und Outdoor-Pools, einem römischen Badetempel und einem parkähnlichen Garten für den Publikumsverkehr geschlossen. Seitdem laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, um dem dreimaligen Welt- und Europameister eine Oase und die besten Voraussetzungen zu bieten.

77 Zimmer - der Normalpreis in der Hauptsaison für die Suite "Süden" beträgt 700 Euro - und rund 130 Mitarbeiter stehen dem 60-köpfigen Tross des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) exklusiv zur Verfügung. Normalerweise genießen 150 Gäste das noble Ambiente in dem schicken Urlaubshotel, indem die Deutschen laut Vogel sowohl italienisches "Dolce Vita" als auch schweizerische Präzision und Diskretion erwarten dürfen.

"Wir haben hier das Nonplusultra gefunden. Ein wunderschönes Hotel mit der nötigen Abgeschiedenheit", betont Teammanager Oliver Bierhoff. Trotz der Tatsache, dass die deutsche Elf in der Vorrunde nur im benachbarten Österreich spielen wird, hielten Bierhoff und Löw an ihrer Entscheidung für das "Hotel Garten" fest. Nur zehn Minuten entfernt befindet sich das Trainingsgelände. Drei Fußballplätze stehen dort exklusiv zur Verfügung. Dass dies alles seinen Preis hat, ist klar. Doch wie sagt DFB-Präsident Theo Zwanziger so schön: "Man muss einer Kuh zu trinken geben, wenn man sie melken will."