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Schmidt will Calhanoglu halten

Leverkusens Trainer Roger Schmidt macht sich für einen Verbleib von Hakan Calhanoglu stark. „Das darf man nicht überbewerten“, kommentierte der Bayer-Coach die jüngsten Aussagen von Calhanoglu-Berater Bektas Demirtas, wonach der Mittelfeldspieler bei einem guten Angebot im Sommer mit einem Vereinswechsel liebäugelt. „Ich würde mich freuen, wenn ich weiter mit ihm zusammenarbeiten könnte. Er ist ein Paradebeispiel dafür, wie ein junger Spieler zu Bayer kommt und diese Bühne nutzt“, sagte Schmidt. Der vertraglich bis 2019 an Bayer gebundene Calhanoglu ist wegen Vertragsbruchs als 17-Jähriger bis zum Saisonende gesperrt.

Läuft Calhanoglu noch einmal für Leverkusen auf?
Läuft Calhanoglu noch einmal für Leverkusen auf? © Witters

Auf die einsatzfähigen Profis erhöhte Schmidt den Druck. "Ich finde schon, dass die einzelnen Spieler jetzt in der Pflicht sind. Wer's nicht bringt im Spiel und im Training, der kann bei Bayer Leverkusen nicht spielen", sagte Schmidt vor der schwierigen Aufgabe beim BVB am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky). Er brauche "ganz klar mehr zuverlässige Spieler, die sich zu 100 Prozent in den Dienst der Mannschaft stellen", betonte Schmidt. "Die, die zuverlässig sind, sollen sich auf ihr Spiel konzentrieren, und die anderen sollen aus dem Quark kommen. Ganz einfach."

Lotte gegen BVB jetzt in Osnabrück

Umzug nach der Absage: Drittligist Sportfreunde Lotte weicht für das DFB-Pokal-Nachholspiel gegen Borussia Dortmund am 14. März (18.30 Uhr/ARD und Sky) nach Osnabrück aus. Das gab der DFB am Freitag bekannt. Das letzte ausstehende Viertelfinale war am Dienstag wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt worden.

Das Stadion des Drittligisten VfL Osnabrück an der Bremer Brücke fasst 16.667 Zuschauer und liegt nur zwölf Kilometer von Lotte entfernt. Der frühe Anpfiff erklärt sich durch die Champions-League-Spiele, die am 14. März um 20.45 Uhr beginnen.

Sehen sich in Osnabrück wieder: Lottes Trainer Ismail Atalan (l.) und BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke
Sehen sich in Osnabrück wieder: Lottes Trainer Ismail Atalan (l.) und BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke © Imago/Joachim Sielski

Lotte hatte sich gegen ein Ausweichen gewehrt und angeboten, noch schnell einen neuen Rasen zu verlegen. Eine erneute Absage würde allerdings fast unlösbare Terminprobleme bedeuten. Vor dem Duell mit Dortmund hatte der Aufsteiger bereits zwei Ligaspiele absagen müssen.

Der Sieger des Nachholspiels trifft im Halbfinale am 25. oder 26. April auf den Titelverteidiger Bayern München. Lotte hätte Heimrecht, der BVB müsste in München antreten. Zum zweiten Halbfinale empfängt Borussia Mönchengladbach den Bundesliga-Rivalen Eintracht Frankfurt.

Watzke von BVB-Ultras bedroht

Die Dortmunder Polizei hat wegen einer Drohung gegen BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke Ermittlungen aufgenommen. Auf einem Graffiti im Stadtgebiet war zu lesen: „Aki Watzke aus der Traum, bald liegst du im Kofferraum.“ Unmittelbar neben der Schmiererei war das Zeichen der Dortmunder Gruppe „0231 Riot“ angebracht. Der Verdacht liegt nahe, dass die radikale Gruppierung, die dem Fußball-Bundesligisten schon länger Probleme bereitet, für die Drohung verantwortlich ist. Die Polizei ermittelt aber noch in alle Richtungen.

Die Vereinigung „0231 Riot“ gilt als gewaltbereit. Im Februar wurden Mitglieder der Gruppe bei einer Bus-Kontrolle auf dem Weg zum Auswärtsspiel der Borussia in Darmstadt mit Pyrotechnik, Kampfhandschuhen und Sturmhauben aufgegriffen. Der DFB erteilte daraufhin Stadionverbote gegen 88 Personen. Im ZDF-Sportstudio sagte BVB-Chef Watzke: „Diese Gruppe ist keine BVB-Gruppe, die sind auch nicht in unserer Ultraszene.“

Mainz-Präsident Strutz hört nach 30 Jahren auf

Zieht Konsequenzen: Der Mainzer Präsident Harald Strutz
Zieht Konsequenzen: Der Mainzer Präsident Harald Strutz © Imago/Hübner

Harald Strutz wird sich nach knapp 30 Jahren als Präsident des 1. FSV Mainz 05 nicht zur Wiederwahl stellen. Der 67-Jährige zog die Konsequenzen aus den Querelen der vergangenen Monate und der Kritik aus dem Umfeld der Rheinhessen und teilte am Freitag mit, "im Interesse meiner Familie und im Interesse des Vereins bei der nächsten Mitgliederversammlung nicht mehr zu kandidieren".

Auf dem Mainzer Rosenmontagszug erhielt Strutz einen eigenen Motivwagen
Auf dem Mainzer Rosenmontagszug erhielt Strutz einen eigenen Motivwagen © Imago/Martin Hoffmann

Strutz, der ursprünglich in diesem Jahr erneut zum Vereinsboss gewählt werden wollte, war in den vergangenen Tagen immer stärker unter Druck geraten. Zwei Sponsoren hatten in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ihr weiteres Engagement bei den Mainzern mit der Forderung nach Strutz' Demission verknüpft. Immer wieder wurde von Krisensitzungen des Vorstandes berichtet.

Torhüter Esser fehlt Darmstadt wochenlang

Nächster Rückschlag für den abstiegsbedrohten SV Darmstadt 98: Der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga muss im Kampf um den Klassenerhalt vorerst auf seinen starken Torhüter Michael Esser verzichten. Der 29-Jährige, in dieser Saison einer der besten im Team der Südhessen, erlitt einen Muskelbündelriss im rechten Oberschenkel und fällt wochenlang aus.

"Das ist natürlich eine ganz bittere Nachricht für uns, Michael war bislang ein absoluter Leistungsträger in unserem Team", sagte Trainer Torsten Frings. Der Coach habe aber auch "vollstes Vertrauen" in Daniel Heuer Fernandes, der schon am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) bei Werder Bremen zwischen den Pfosten stehen wird.

Der "Napoleon des Fußballs" ist tot

Der französische Fußball trauert um sein Idol Raymond Kopa. Der "Napoleon des Fußballs" starb am Freitag im Alter von 85 Jahren nach langer Krankheit in einem Krankenhaus. Das teilte seine Familie mit.

Kopa gilt neben Michel Platini und Zinedine Zidane als einer der größten Fußballer Frankreichs. Mit Real Madrid gewann er dreimal in Folge (1957 bis 1959) den Europacup der Landesmeister. Mit Frankreich nahm er 1954 in der Schweiz und vier Jahre später in Schweden an Weltmeisterschaften teil. Bei der WM 1958 wurde der schnelle und trickreiche Offensivspieler als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet.

Raymond Kopa (M.) im vergangenen Jahr mit Real-Kapitän Sergio Ramos (l.)
Raymond Kopa (M.) im vergangenen Jahr mit Real-Kapitän Sergio Ramos (l.) © Imago/Alterphotos

1956 wechselte er von Stade Reims nach einer Niederlage im Europacup-Endspiel gegen Real Madrid zu den Königlichen nach Spanien. "Ich war der erste französische Spieler, der das Land verlassen hat. Viele Leute dachten, ich sei ein Verräter", sagte Kopa damals.

Die Franzosen verziehen ihm und verehrten ihn, sie liebten sein leichtfüßiges Spiel. "Fußball ein Beruf? Nein! Sobald ich das Spielfeld betrete, amüsiere ich mich und werde noch dafür bezahlt", sagte Kopa.

Ribéry fühlt die Triple-Chance

Rückkehrer Franck Ribéry fühlt sich nach zuletzt überzeugenden Auftritten des FC Bayern an das Triplejahr 2013 erinnert. „Langsam beginnt man, daran zu denken – klar. Wir haben ein gutes Team, viele große Spieler. Und mit Carlo Ancelotti einen Trainer, der das sehr gut macht. Ich habe das gleiche Gefühl wie 2013. Das ist schön“, sagte der Franzose in der „Bild“. Vor vier Jahren hatten die Münchner die Meisterschaft, den DFB-Pokal und die Champions League gewonnen.

Ribéry legte nach einem Monat Pause wegen einer Muskelverletzung am Mittwoch beim 3:0 im Pokal-Viertelfinale gegen den FC Schalke 04 ein starkes Comeback hin. „Wir sind gut drauf, konditionell bei 100 Prozent, haben kaum noch Verletzte. In den letzten zwei, drei Jahren hatten wir immer Probleme im Halbfinale der Champions League. Wenn wir so spielen wie gegen Arsenal oder in der ersten Halbzeit gegen Schalke, dann haben wir schöne drei Monate vor uns“, sagte Ribéry.

„Champions League und DFB-Pokal, das ist nochmal ein anderes Adrenalin. Da fühlst du anders, das sind K.o.-Spiele. Diese Wettbewerbe geben immer zusätzliche Energie und viel Motivation“, hob der Flügelspieler hervor.

Ribéry erklärte erneut, dass er sich auch eine längere Bayern-Zukunft als über das Jahr 2018 hinaus vorstellen kann. „Mein Vertrag läuft bis 2018, richtig. Aber ich spüre, dass ich auch dann noch zwei, drei Jahre länger spielen könnte. Ich kenne meinen Körper sehr gut“, sagte der 33-Jährige.

Keine Strafe für Lazio nach Schmähungen gegen Rüdiger

Der deutsche Nationalspieler Antonio Rüdiger wurde bei der 0:2-Niederlage des AS Rom im Derby gegen Lazio im Halbfinal-Hinspiel des Pokals Opfer von Pfiffen und Schmährufen, doch eine Strafe bleibt aus. Ein Sportrichter erklärte, dass man nicht das "reale Ausmaß des Phänomens" feststellen könne. Daher verzichtete er auf eine Strafe.

Romas Antonio Rüdiger (r.) im Derby gegen Lazio
Romas Antonio Rüdiger (r.) im Derby gegen Lazio © Imago/Insidefoto

Lazio-Trainer Simone Inzaghi hatte die Beleidigungen verurteilt. Die Beziehungen zwischen Lazio und Rüdiger sind angespannt. Im Dezember hatte Mittelfeldspieler Senad Lulic Rüdiger im Anschluss an die Partie beleidigt und gesagt, dass er vor zwei Jahren in Stuttgart noch Strümpfe und Gürtel verkauft habe. Nach heftigen Protesten hatte sich Lulic daraufhin via Facebook entschuldigt.

Profis in Argentinien wollen streiken

Wegen ausstehender Gehaltszahlungen wollen die Spieler von Argentiniens Profi-Liga in einen Streik treten und den geplanten Spielstart nach der Weihnachtspause ausfallen lassen. „Es wird keinen Fußball geben“, sagte der Generalsekretär der Spielervereinigung FAA, Sergio Marchi, am Donnerstag nach einem Treffen mit den Mannschaftskapitänen. Der Spielbetrieb hätte an diesem Wochenende nach der Unterbrechung Mitte Dezember fortgesetzt werden sollen.

Solange die Vereine Schulden an die Spieler in Höhe von 260 Millionen Peso (rund 16 Millionen Euro) nicht beglichen, würden die Kicker nicht auf den Platz gehen, erklärte Marchi.

Vertreter einiger Clubs ließen die Möglichkeit offen, mit ihren Nachwuchsspielern anzutreten. „Wir werden eine Mannschaft stellen - wenn nicht die der ersten Liga, dann eben die Jugend“, verkündete der Präsident des Vereins Lanús, Nicolás Russo.

Mit ihrer Streikankündigung missachteten die Spieler eine 15-tägige Zwangsschlichtung, die das Arbeitsministerium am Donnerstag ausgerufen hatte. Für Freitag war ein Treffen von Vertretern der FAA und des nationalen Fußballverbands AFA geplant.

Der ursprünglich für den 12. Februar vorgesehene Wiederbeginn der Liga war bereits einmal verschoben worden, weil die argentinische Regierung den Fernsehvertrag für die Übertragung der Spiele ersatzlos gekündigt hatte. Bislang sind 14 der 30 Spieltage in der ersten Liga absolviert, der seit zwei Jahren 30 Mannschaften angehören.