Düsseldorf. Entscheidung des Bundestrainers für die Nachfolge Schweinsteigers steht. Neuer Spieler im Mannschaftsrat. Debüt für drei Youngster.

Joachim Löw wird erst nach dem Abschiedsspiel von Bastian Schweinsteiger gegen Finnland verkünden, wer neuer Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft wird. Seine Entscheidung hat der Bundestrainer aber bereits getroffen, wie er zwei Tage vor dem Testspiel in Mönchengladbach bestätigte. „Am Mittwoch wird Bastian der Kapitän sein“, sagte Löw am Montag in Düsseldorf bei seiner ersten Pressekonferenz seit der Europameisterschaft. „Der neue Kapitän wird am Donnerstag öffentlich gemacht“, verkündete Löw.

Als Favorit auf die Schweinsteiger-Nachfolge wird Torwart Manuel Neuer gehandelt. Dahinter gelten die Weltmeister Jérôme Boateng und Sami Khedira als heißeste Kandidaten. „Das Thema ist für mich nicht so dominant“, erklärte Löw. „Einem werde ich die Binde geben.“ Der Bundestrainer verwies auf einen größeren Spielerkreis, der die Nationalelf anführe. Nach dem Abschied von Schweinsteiger werde Weltmeister Toni Kroos in den Mannschaftsrat aufrücken.

Meyer, Brandt und Süle spielen

Löw bezeichnete es als „tolle Sache“, dass Schweinsteiger noch ein 121. Mal das Nationaltrikot tragen werde. Der 32-Jährige, der erst am Dienstagmorgen zum DFB-Team stößt, soll gegen Finnland 60 bis 70 Minuten zum Einsatz kommen. Der aktuell verletzte Lukas Podolski soll im März 2017 bei einem Test-Länderspiel ebenfalls noch einmal für Deutschland auflaufen. Für die Weltmeister, die das Nationalteam gemeinsam über ein Jahrzehnt lang „geprägt“ hätten, sei der Rücktrittszeitpunkt nach der EM der richtige gewesen, meinte Löw.

Schweinsteiger wird gegen Finnland ein Perspektivteam anführen. Denn Löw gab bekannt, dass unter anderen die drei Silbermedaillen-Gewinner von Rio, Max Meyer, Julian Brandt und Länderspielneuling Niklas Süle, in Gladbach zum Einsatz kommen sollen. „Die Zuschauer werden eine jüngere Mannschaft sehen, eine mit Perspektive“, kündigte Löw an. Der Kartenverkauf für das Testspiel verlief bislang sehr schleppend. „Es wäre schade für Bastian Schweinsteiger, wenn das Stadion nicht ausverkauft wäre“, sagte Löw zum bislang geringen Fan-Interesse.

Löw schont Stars beim Confed Cup

Ab sofort ist beim Weltmeister alles auf die Titelverteidigung 2018 ausgerichtet. Die Qualifikation für das Turnier in Russland sei „die nächste spannende Aufgabe“, sagte der Bundestrainer. Am Sonntag startet die Ausscheidungsrunde für das DFB-Team in Oslo gegen Norwegen. Ziel sei es in den kommenden zwei Jahren, junge Spieler an das Weltmeisterteam heranzuführen. „Die Türe steht weit offen“, sagte Löw. Beim Confederations Cup 2017 in Russland werde er darum auch mit einem Perspektivteam ohne einige Topspieler antreten.