0:1 im Testspiel gegen die Königlichen. Beim FC Bayern kocht ein Konflikt hoch, den ein prominenter Beteiligter geschickt anheizt.

Diese USA-Reise war wieder eine Werbe-Tournee für den FC Bayern München, seinen neuen Trainer Carlo Ancelotti und Kapitän Philipp Lahm. Auch wenn das Spiel gegen Real Madrid mit 0:1 verloren ging, dürften die Bayern die in den USA gegenüber der Premier League und der spanischen Primera Division unterbelichtete Bundesliga wieder ein Stück vorangebracht haben. Doch im Hintergrund schwelt ein Konflikt, der nicht bei Bayern spielt, aber zwei prominente Profis betrifft: Manuel Neuer und Jerome Boateng. Beide können sich vorstellen, künftig als Kapitän die deutsche Nationalmannschaft zu führen.

Das 0:1 in New York gegen seinen Ex-Club Real Madrid ärgerte Ancelotti offenbar nicht groß. „Ich habe ein gutes Spiel gesehen“, sagte der Italiener. Beim dritten Spiel in acht Tagen fehlte am Ende auch die Frische. „Wir waren ein bisschen müde“, erklärte Ancelotti.

Patzer von Sven Ulreich beim 0:1

Vor 82.012 Zuschauern im ausverkauften MetLife-Stadion erzielte der eingewechselte Danilo in der 79. Spielminute das Siegtor. Den Schuss aus 20 Metern hätte Bayern-Torwart Sven Ulreich halten müssen. Er dachte anscheinend, der in die Tormitte abgefeuerte Ball würde über seinen Kasten fliegen. Dann senkte er sich über ihn hinweg ins Netz.

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„Natürlich wollten wir gewinnen, aber wir wissen, es war nur ein Vorbereitungsspiel“, kommentierte der frühere Real-Profi Xabi Alonso. Bei dem ansehnlichen Testspiel im Rahmen des International Champions Cup fehlten auf beiden Seiten etliche Topspieler. Ancelotti schonte zudem den angeschlagenen Franck Ribéry (Adduktorenprobleme).

In der ersten Hälfte bestimmten die Bayern deutlich das Geschehen auf dem Platz. „Da waren wir die bessere Mannschaft“, urteilte Kapitän Philipp Lahm. David Alaba schoss einen Freistoß an den Pfosten (25.). Julian Green scheiterte nach einem feinen Spielzug freistehend an Real-Torwart Francisco Casilla (33.). Nach der Pause war Madrid stärker. Isco schoss zunächst an den Pfosten (62.), dann traf Danilo. „Insgesamt haben wir es ordentlich gemacht“, resümierte Lahm.

Manuel Neuer äußert sich geschickt zur Kapitänsfrage

Derweil hat sich Manuel Neuer sehr geschickt um das Kapitänsamt in der Nationalmannschaft beworben. „Bei der Euro durfte ich Basti ja schon vertreten“, sagte der 30 Jahre alte Nationaltorhüter im im „Kicker“. Neuer wies damit auf seine Rolle als Turnierkapitän bei der Europameisterschaft in Frankreich hin. Dort hatte er das deutsche Team in fünf Spielen anstelle von Bastian Schweinsteiger angeführt. Nur im verlorenen Halbfinale gegen Frankreich stand der etatmäßige DFB-Kapitän in der deutschen Startformation.

„An der öffentlichen Diskussion um den künftigen Kapitän beteilige ich mich aber nicht, weil ich weiß, dass der Bundestrainer die aus seiner Sicht richtige Entscheidung treffen wird“, ergänzte Neuer. Joachim Löw wird den neuen Kapitän spätestens vor dem Länderspiel gegen Finnland Ende des Monats in Mönchengladbach benennen.

Der 71-malige Nationalspieler Neuer gilt als Favorit auf den Posten. Sein Vereinskollege Jérôme Boateng, der ebenfalls zum Kandidatenkreis gerechnet wird, hatte bereits zuvor sein Interesse am Kapitänsamt bekundet. „Ich wäre jedenfalls bereit“, sagte Boateng, der derzeit verletzt ist. „Das ist ein wichtiges Amt. Du repräsentierst dein Land, Du hast Verantwortung."