Marco Reus zieht sich die nächste schwere Verletzung zu: Der Star von Borussia Dortmund fällt nach einem brutalen Foul erneut länger aus. Warum es nur Gelb für Bakalorz gab, bleibt wohl das Geheimnis von Schiri Stark. Ein Kommentar.

Es ist die mit Abstand hässlichste Szene des 12. Spieltags der Fußball-Bundesliga. Paderborns Marvin Bakalorz verfehlt mit seiner Grätsche deutlich den Ball und trifft nur den Knöchel von Marco Reus. Der Star von Borussia Dortmund krümmt sich am Boden, hebt den Arm und zeigt sofort an, dass er sich schwerer verletzt hat. Als BVB-Trainer Jürgen Klopp die erneute schwere Verletzung seines Top-Spielers erkennt, tobt er an der Seitenlinie und schreit Übeltäter Bakalorz an. Schiedsrichter Wolfgang Stark bewertet die Szene jedoch nicht so dramatisch und belässt es bei einer Gelben Karte. Doch damit liegt der erfahrene Referee falsch, denn das harte Einsteigen von Bakalorz hätte eine Rote Karte zur Folge haben müssen. Am Sonntag teilte der BVB mit, dass sich Reus einen Außenbandriss im Sprunggelenk zugezogen hat und voraussichtlich erst Anfang Januar wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann.

Bakalorz, der sich kurioserweise zu seiner Dortmunder Zeit ein Zimmer mit Reus im Trainingslager teilte, zeigte sich im Anschluss reumütig. „Ich würde Marco Reus niemals gewollt umtreten, es tut mir leid“, sagte der Paderborner. An der Brutalität des Fouls ändert diese Aussage allerdings nichts.

Da Stark die Aktion mit einer Gelben Karte bestrafte, gilt dies als Tatsachenentscheidung des Unparteiischen. Somit kann Bakalorz vom DFB-Sportgericht nicht mehr nachträglich gesperrt werden. Eine Farce, wenn man sich die Bilder des Fouls anguckt. Der Übeltäter sollte so lange gesperrt werden, wie Reus verletzungsbedingt ausfällt.

„Den Bakalorz musst du bis Weihnachten aus dem Verkehr ziehen. Der geht über den Ball und riskiert eine Verletzung des Gegenspielers“, wetterte Sky-Experte Hamann und zeigte ebenfalls wenig Verständnis für Starks Entscheidung. Auch Klopp kritisierte den Paderborner für seine unkontrollierte Grätsche. „Es passiert ihm immer wieder, dass er so unkontrolliert grätscht. Das muss man anders machen, das habe ich ihm früher auch schon gesagt“, sagte der Dortmunder Coach.

Die Leidensgeschichte von Reus nimmt kein Ende


Immerhin räumte Stark nach dem Spiel ein: „Als ich nachher die Zeitlupe gesehen habe, habe ich mich selbst erschrocken und muss sagen: Rot wäre die richtige Entscheidung gewesen“, sagte der Schiedsrichter in der Bild am Sonntag. Für Reus ist diese Aussage nur ein schwacher Trost.

Das Seuchenjahr des Nationalspielers nimmt einfach kein Ende. Vor der WM in Brasilien war Reus mit einem Syndesmoseriss im linken Sprunggelenk wochenlang ausgefallen. Wegen eines Außenbandteilrisses und einer Dehnung der Fußwurzelbänder am linken Sprunggelenk fiel der Offensivspieler vier Wochen im September aus. Nun folgt also die nächste schwere Verletzung. Wieder muss sich Reus herankämpfen und wieder wird er es schaffen. Als Fußball-Fan kann man ihm nur Glück wünschen, dass er im Anschluss von Verletzungen verschont bleibt.

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