Neue Rechteperiode ab 2013, Änderungen im TV-Bereich möglich

Frankfurt/Main. Der Bieterwettstreit um den millionenschweren TV-Vertrag ist eröffnet, die Deutsche Fußball-Liga (DFL) will die Einnahmen aus der Vermarktung der Medienrechte der Bundesliga ab der Saison 2013/14 deutlich steigern. Derzeit liegen diese bei 412 Millionen Euro pro Jahr.

"Das Spiel geht los", sagte Ligapräsident Reinhard Rauball zum Vergabeprozess der Fernseh-, Internet- und Mobilfunkrechte. Das Motto des Neujahrempfangs passte dazu: "Anstoß 2012" lautete der Slogan der Veranstaltung vier Tage vor dem Rückrundenstart mit dem Topspiel Mönchengladbach gegen Bayern München. Nachdem das Bundeskartellamt am Freitag das Ausschreibungskonzept der DFL mit 23 verschiedenen Rechtepaketen gutgeheißen habe, "wird es langsam ernst", sagte DFL-Geschäftsführer Seifert. "Wir werden Ende der Woche die Unterlagen an die Bewerber schicken", erklärte er. Die Firmen, die sich bei der DFL in den letzten Wochen für den Erwerb von Bundesligarechten registrieren ließen, erhalten die Regeln der Ausschreibung. "Wir werden versuchen, bessere Einnahmen zu erzielen. Die Einnahmen sollten dem Wert der Bundesliga entsprechen", sagte Seifert. Der Zeitplan mit einer Vergabe zum Ende dieser Saison solle eingehalten werden, erklärte der DFL-Direktor.

Für die laufende Rechteperiode, die am 30. Juni 2013 endet, hatte die DFL wegen der komplizierten Marktlage vor vier Jahren Verträge akzeptieren müssen, die mit keiner signifikanten Erhöhung verbunden waren. Diesmal könnte ein deutlicher Sprung vollzogen werden, weil das Interesse durch international tätige Internetfirmen wie Yahoo und möglicherweise YouTube angeheizt wird. Starke Veränderungen im TV-Bereich erscheinen möglich, zum Beispiel könnte es passieren, dass die ARD-"Sportschau" ab 2013/14 keine Bundesligaspiele mehr zeigt. Experten halten jedoch ein Abwandern der Spieltagszusammenfassungen sonnabends ab 18.30 Uhr für fraglich und erst für spätere Rechteperioden für wahrscheinlich. "Die TV-Vermarktung ist essenziell für die Finanzierung der Bundesliga", betonte Rauball vor den Augen von Chase Casey, einem Spitzenmanager von Sky, das die weitestgehenden Bundesligarechte besitzt. Seifert erklärte, bei einigen Vereinen machten die Einnahmen aus diesem Bereich 40 bis 50 Prozent des Etats aus.